Jüngste Einwohner in Riedhausen (Landkreis Ravensburg), älteste in Ibach (Landkreis Waldshut)
Die Bevölkerung Baden-Württembergs war nach Feststellung des Statistischen Landesamtes Ende des Jahres 2019 im Durchschnitt 43,6 Jahre alt. Damit ist das Durchschnittsalter gegenüber 1970 um annähernd 9 Jahre angestiegen (Schaubild 1). Allerdings hat sich diese Kenngröße in den letzten Jahren aufgrund der starken Zuwanderung insbesondere von jüngeren Menschen kaum mehr erhöht.
Zwischen den 44 Stadt- und Landkreisen des Landes zeigen sich bezüglich der Altersstruktur der Bevölkerung deutliche Unterschiede. Heidelberg wies zuletzt mit durchschnittlich 40,4 Jahren die jüngste Bevölkerung auf, in Baden-Baden war sie mit 47,2 Jahren mit Abstand am ältesten (Schaubild 2).
Werden die 1 101 Kommunen des Landes betrachtet, sind die Unterschiede noch größer: Die landesweit jüngste Bevölkerung lebt derzeit in Riedhausen im Landkreis Ravensburg (38,4 Jahre), gefolgt von Allmannsweiler im Landkreis Biberach (38,6 Jahre) und Bubsheim im Landkreis Tuttlingen (38,9 Jahre). In 7 weiteren Kommunen liegt das Durchschnittsalter bei unter 40 Jahren; hierzu zählt auch die Universitätsstadt Tübingen, in der die Einwohner im Schnitt lediglich 39,3 Jahre alt sind.
Auf der anderen Seite wird das hohe Durchschnittsalter der Bevölkerung in der Stadt Baden-Baden noch von immerhin 37 Gemeinden übertroffen. Am höchsten liegt es im Erholungsort Ibach, der kleinsten Gemeinde im Landkreis Waldshut, mit 53,1 Jahren, gefolgt von Untermarchtal (Alb-Donau-Kreis) mit 50,6 Jahren; das Ergebnis Untermarchtals wird sicherlich ganz entscheidend von den dort ansässigen Klosterbewohnern bestimmt. Am drittältesten ist die Bevölkerung in Ballendorf (Alb-Donau-Kreis) mit durchschnittlich 49,8 Jahren.
Die Gründe für das regional sehr unterschiedliche Durchschnittsalter der Bevölkerung sind vielfältig. Neben Sondereinflüssen wie ein hoher Studentenanteil, der Sitz eines Klosters oder die Prägung einer Kommune durch einen Kurbetrieb, wird die Altersstruktur der Bevölkerung nicht zuletzt durch die Höhe der Geburtenrate bestimmt. Schließlich ist für die Entwicklung dieser Kenngröße aber auch ganz entscheidend, ob in der Vergangenheit junge oder ältere Menschen per Saldo zu- oder weggezogen sind. Diesbezüglich hat der seit der Jahrtausendwende zu beobachtende Trend, dass vor allem junge Erwachsene verstärkt in die Groß- und Universitätsstädte des Landes ziehen, dazu geführt, dass dort das Durchschnittsalter der Bevölkerung deutlich langsamer als in den meisten kleineren Gemeinden angestiegen ist.
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Hinweis
Die Gemeindeergebnisse zum Durchschnittsalter der Bevölkerung können für einen Kreis oder für eine Region als »Ranking« beim Statistischen Landesamt angefordert werden.
Wir danken Leimen-Lokal.de für diesen Beitrag.