In den 1960er-Jahren war dagegen noch jeweils der März der geburtenstärkste Monat
In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2019 rund 109 000 Kinder lebend geboren. Damit lag die Zahl der Lebendgeborenen nach Angaben des Statistischen Landesamts im Jahr 1998 letztmals höher. Eine Ursache für diesen positiven Trend wird in der in den vergangenen Jahren relativ hohen Zuwanderung gesehen, die auch zu einer Zunahme der Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter geführt hat. Hinzu kommt, dass nun Kinder der geburtenstarken Jahrgänge Anfang der 1960er-Jahre, der so genannten Babyboomer, selbst wieder Kinder bekommen. Und schließlich lag auch die Geburtenrate, also die durchschnittliche Kinderzahl je Frau, in den vergangenen Jahren höher als noch zu Beginn des letzten Jahrzehnts.1
Die Zahl der Geburten verteilt sich nicht gleichmäßig über das Jahr: Die Monate mit den meisten Neugeborenen waren im vergangenen Jahr der Juli mit ca. 10 100 Kindern, gefolgt vom August (rund 9 900) und dem September (etwa 9 700); die wenigsten Kinder kamen im Februar (rund 8 200) und im Dezember (knapp 8 400) zur WeltS1.2
Diese Verteilung der Geburten über das Jahr mit »Spitzen« im (Spät-)Sommer ist erst seit den 1980er-Jahren zu beobachten. In den 1960er-Jahren war es dagegen noch so, dass im März die meisten Kinder geboren wurdenS2. In den 1970er-Jahren waren die Geburten gleichmäßiger als heute über das Jahr verteilt.
Die Gründe dafür, weshalb überdurchschnittlich viele Kinder im Spätsommer geboren werden, sind nicht abschließend geklärt. Da diese Verhältnisse aber erst seit den 1980er-Jahren zu beobachten sind, ist zu vermuten, dass die Ursachen eher verhaltensbedingt und kaum biologischer Natur sind. Ein Grund könnte sein, dass die Familienplanung zunehmend bewusster gestaltet wird.