Statistisches Landesamt legt Ergebnisse der Haushaltevorausrechnung vor
(zg) Nach den Ergebnissen des Mikrozensus gab es im Jahr 2017 fast 5,3 Millionen (Mill.) Privathaushalte in Baden-Württemberg. Deren Zahl könnte nach der Vorausrechnung des Statistischen Landesamtes noch bis etwa 2045 um annähernd 300 000 auf knapp 5,6 Mill. ansteigen. Danach wird ein leichter Rückgang erwartet. Die Haushaltszahl im Jahr 2050 könnte um annähernd 290 000 höher als im Basisjahr 2017 liegen. Die Einwohnerzahl wird in diesen Zeitraum voraussichtlich »nur« um rund 200 000 Personen angestiegen sein, so das Statistische Landesamt weiter.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre hin zu im Schnitt immer kleineren Haushalten wird sich – wenn auch etwas abgeschwächt – auch in Zukunft fortsetzen: Die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte wird aller Voraussicht nach deutlich steigen (um knapp 220 000 bzw. gut 160 000), während die Zahl der Haushalte mit drei und mehr Personen um knapp 100 000 sinken könnte. Der Anteil der Einpersonenhaushalte würde sich demnach von 39 % im Jahr 2017 auf rund 41 % im Jahr 2050 erhöhen, die Zweipersonenhaushalte könnten im Vorausrechnungszeitraum von knapp 33 % auf gut 34 % zunehmen. Dagegen werden die Drei- und Vierpersonenhaushalte voraussichtlich um gut einen Prozentpunkt auf 11 % bzw. 10 % zurückgehen. Die größeren Haushalte mit fünf und mehr Personen werden im Jahr 2050 demnach nur noch knapp 4 % ausmachen. Die durchschnittliche Anzahl der Personen je Haushalt wird von 2,10 im Jahr 2017 auf voraussichtlich 2,02 im Jahr 2050 zurückgehen.
Betrachtet man die langfristige Entwicklung der Zahl der Privathaushalte seit 1950, dann zeigt sich, dass die Zahl der Privathaushalte seit Bestehen des Landes kontinuierlich gestiegen ist und zwar um durchschnittlich rund 47 000 Haushalte jährlich. Von 2017 bis 2030 wird ein deutlich abgeschwächtes Wachstum von nur noch 15 000 Haushalten jährlich erwartet. Auch die Veränderung der Anteile einzelner Haushaltsgrößen, dürfte sich künftig weniger dynamisch entwickeln.
Ursache des weiteren Anstiegs des Anteils der Zweipersonenhaushalte zu Beginn des Vorausrechnungszeitraums und später der Einpersonenhaushalte ist das »Hineinwachsen« der Babyboomer-Generation, also der besonders stark besetzten Jahrgänge, in die Rentnergeneration. Derzeit leben über 90 % der 65-jährigen und älteren Menschen in Baden-Württemberg in Ein- oder Zweipersonenhaushalten. Die Personenzahl in dieser Altersgruppe könnte bis zum Jahr 2050 um knapp die Hälfte ansteigen, während die übrige Bevölkerung, die im Schnitt in größeren Haushalten lebt, aus heutiger Sicht um rund ein Zehntel zurückgehen wird.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg