Die größten Kommunen gibt es im Landkreis Karlsruhe, die kleinsten im Landkreis Tuttlingen
In den 1 101 Gemeinden Baden-Württembergs lebten am 30. November 2020 rund 11,11 Millionen (Mill.) Einwohnerinnen und Einwohner, davon 9,04 Mill. in den 35 Landkreisen und 2,08 Mill. in den 9 Stadtkreisen des Landes. Die Spannweite bei den Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden reicht von etwa 100 (Böllen im Landkreis Lörrach) bis ca. 632 000 (Landeshauptstadt Stuttgart). Im Durchschnitt leben in einer baden-württembergischen Kommune 4 803 Personen. Damit repräsentiert derzeit die Gemeinde Unterschneidheim im Ostalbkreis bezüglich der Einwohnerzahl die »Durchschnittsgemeinde« des Landes, so das Statistische Landesamt.
Die Verteilung der Bevölkerung auf die Kommunen nach ihrer Größe ist sehr unterschiedlich: Obwohl gut die Hälfte der 1 101 Gemeinden des Landes weniger als 5 000 Einwohnerinnen und Einwohner hat, lebt nur knapp jede siebte Person in einer dieser Kommunen. Immerhin annähernd ein Drittel der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger hat nach Angaben des Statistischen Landesamtes seinen Hauptwohnsitz in einer der 94 Städte mit 20 000 bis 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Annähernd jede fünfte Person in Baden-Württemberg lebt in einer der neun Großstädte des Landes mit mehr als 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Bei den ausländischen Staatsangehörigen sind es sogar mehr als ein Viertel, da diese überdurchschnittlich oft in der Nähe der Arbeitsplatzzentren und damit in den größeren Städten leben.
Die Größenstruktur der Gemeinden unterscheidet sich innerhalb des Landes zum Teil beträchtlich: Mit Abstand am größten sind die Kommunen im Landkreis Karlsruhe: Dort haben die Städte und Gemeinden durchschnittlich 12 577 Einwohnerinnen und Einwohner1. Die wenigsten Einwohnerinnen und Einwohner haben die Kommunen im Landkreis Tuttlingen: Im Durchschnitt leben dort lediglich 1 813 Personen in einer Gemeinde. In 10 der 35 Gemeinden dieses Landkreises liegt die Einwohnerzahl sogar jeweils unter 1 000 Personen.
Die regional unterschiedliche Größenstruktur der Gemeinden in Baden-Württemberg ist zum einen historisch bedingt. Zum anderen haben vor allem aber auch die Gemeindegebietsreform zu Beginn der 1970er-Jahre sowie die unterschiedliche Dynamik in der Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten zur heutigen regionalen Gemeindegrößenstruktur beigetragen.