96 % der im Jahr 2011 eröffneten Insolvenzverfahren waren 2018 beendet
Bei Insolvenzverfahren in Baden-Württemberg, die im Jahr 2011 eröffnet und bis Ende 2018 beendet wurden, hatten die Gläubiger von insolventen Unternehmen und Privatpersonen Verluste1 in Höhe von 1,94 Milliarden (Mrd.) Euro zu tragen. Wie das Statistische Landesamt nach den Ergebnissen der Statistik über beendete Insolvenzverfahren mitteilt, mussten die Gläubiger damit auf 96 % ihrer Forderungen2 verzichten. Von dem Gesamtverlust entfielen 822 Millionen (Mill.) Euro auf die Gläubiger bei Unternehmensinsolvenzen und 1,11 Mrd. Euro auf die Gläubiger insolventer Privatpersonen. Unter den Privatinsolvenzen summierten sich auf die zahlenmäßig am stärksten vertretene Gruppe der Verbraucherinsolvenzen die Verluste auf 507 Mill. Euro und auf Insolvenzverfahren ehemals selbstständig Tätiger auf 505 Mill. Euro.
Von den insgesamt 13 667 im Jahr 2011 eröffneten Insolvenzverfahren wurden bis zum 31.12.2018 insgesamt 13 122 Verfahren, 1 224 Unternehmensinsolvenzen und 11 898 Privatinsolvenzen, beendet. Das waren insgesamt 96 % aller im Jahr 2011 eröffneten Insolvenzverfahren. Betrachtet man die jeweilige Verfahrensdauer, so weisen die Insolvenzverfahren für Verbraucher mit 98 % eine deutlich höhere Beendigungsquote auf als die Verfahren bei den Unternehmensinsolvenzen (79 %). Generell ist zu beobachten, dass Verbraucherinsolvenzen nach einer merklich kürzeren Laufzeit abgeschlossen werden können als die Unternehmensinsolvenzen, die oftmals wesentlich komplizierter im Verfahren sind. So waren von den im Jahr 2015 eröffneten Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2018, also nach einer Laufzeit von 3 Jahren, bereits 94 % der Verfahren beendet. Bei den Unternehmensinsolvenzen betrug die Quote im selben Zeitraum dagegen nur 40 %.
Bei 1 004 der insgesamt 1 224 Unternehmensinsolvenzen, die im Jahr 2011 eröffnet und bis Ende 2018 beendet wurden, kam es zu einer Auflösung des Unternehmens. In 104 Fällen erfolgte dagegen eine Sanierung. Insgesamt konnten 30 Unternehmen unter Beibehaltung des bisherigen Unternehmensträgers fortgeführt werden, in 74 Fällen gelang der Erhalt des Betriebes oder von Betriebsteilen.3 Durch die Sanierung dieser Unternehmen wurden 1 450 Arbeitsplätze gesichert.