Die einwohnerstärksten Kommunen gibt es im Landkreis Karlsruhe, die kleinsten Gemeinden im Landkreis Tuttlingen
(zg) In den 1 101 Gemeinden Baden-Württembergs lebten am 30. September 2018 rund 11,07 Millionen (Mill.) Einwohner, davon 8,99 Mill. in den 35 Landkreisen und 2,08 Mill. in den 9 Stadtkreisen des Landes. Die Spannweite bei den Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden reicht von exakt 100 (Böllen im Landkreis Lörrach) bis knapp 634 000 (Landeshauptstadt Stuttgart). Im Durchschnitt leben in einer baden-württembergischen Kommune 4 808 Personen. Damit repräsentiert derzeit die Stadt Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) – was die Einwohnerzahl angeht – die »Durchschnittsgemeinde« des Landes, so das Statistische Landesamt.
Die Verteilung der Bevölkerung auf die Gemeinden nach ihrer Größe ist sehr unterschiedlich: Lediglich jeder siebte Baden-Württemberger lebt in einer Kommune mit weniger als 5 000 Einwohnern, obwohl gut die Hälfte der 1 101 Gemeinden des Landes zu dieser Größenklasse zählt. Immerhin knapp ein Drittel der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger hat nach Angaben des Statistischen Landesamtes ihren Hauptwohnsitz in einer der derzeit 94 Städte mit zwischen 20 000 und 100 000 Einwohnern.
Annähernd jeder fünfte Baden-Württemberger lebt in einer der neun Großstädte des Landes mit mehr als 100 000 Einwohnern. Bei den ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sind es sogar knapp 28 %, da diese überdurchschnittlich oft in der Nähe der Arbeitsplatzzentren und damit in den größeren Städten leben.
Die Größenstruktur der Gemeinden unterscheidet sich innerhalb des Landes zum Teil beträchtlich: Mit Abstand am größten sind – im Schnitt – die Kommunen im Landkreis Karlsruhe: Dort hat eine Gemeinde immerhin durchschnittlich 12 621 Einwohner1. Die wenigsten Einwohner haben die Kommunen im Landkreis Tuttlingen: Im Durchschnitt leben dort lediglich 1 748 Einwohner in einer Gemeinde; in 11 der 35 Gemeinden dieses Landkreises liegt die Einwohnerzahl sogar jeweils unter 1 000 Personen. Dagegen gibt es in 22 der 35 Landkreise des Landes überhaupt keine Gemeinden, die weniger als 1 000 Einwohner haben.
Die regional unterschiedliche Größenstruktur der Gemeinden in Baden-Württemberg ist zum einen historisch bedingt. Zum anderen haben vor allem aber auch die Gemeindegebietsreform zu Beginn der 1970er-Jahre sowie die unterschiedliche Dynamik in der Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten zur heutigen regionalen Gemeindegrößenstruktur beigetragen.