Dennoch: Das Durchschnittsalter liegt um knapp 9 Jahre höher als noch 1970
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Baden-Württemberg, das Anfang der 1950er-Jahre bei lediglich knapp 35 Jahren lag, hat sich bis zum Jahr 1970 praktisch nicht verändert. Seither ist die Gesellschaft aber deutlich gealtert: Die Bevölkerung war Ende 2017 im Schnitt bereits 43,4 Jahre alt und damit um knapp 9 Jahre älter als noch 1970, so das Statistische Landesamt. Dennoch weist der Südwesten die jüngste Bevölkerung unter den Flächenländern auf; nur in Hamburg (42,1 Jahre) und in Berlin (42,6 Jahre) lag das Durchschnittsalter zuletzt niedriger. Am ältesten ist die Bevölkerung in Sachsen-Anhalt mit im Schnitt 47,7 Jahren, gefolgt von den anderen neuen Bundesländern.
Ursächlich für die Alterung der Bevölkerung in Baden-Württemberg ist zum einen eine zu geringe Geburtenrate: Diese lag annähernd vier Jahrzehnte lang bei lediglich ca. 1,4 Kindern je Frau1; in den vergangenen Jahren ist allerdings ein leichter Anstieg der Geburtenrate zu beobachten. Zum anderen hat auch die enorm gestiegene Lebenserwartung – seit Anfang der 1970er-Jahre um knapp zehn Jahre bei den Frauen bzw. sogar um elf Jahre bei den Männern – zu einem stetigen Anstieg des Durchschnittsalters geführt. Dass Baden-Württemberg trotz einer zwischenzeitlich nur noch durchschnittlichen Geburtenrate2 und der höchsten Lebenserwartung der Bundesländer bundesweit mit die jüngste Bevölkerung aufweist, ist vor allem auf eine zweitweise starke Zuwanderung zurückzuführen. Denn dieser Zuzug hat bewirkt, dass die Alterung der Bevölkerung abgeschwächt wurde, da die Zugezogenen deutlich jünger als die einheimische Bevölkerung waren.