Ledige Männer heiraten im Schnitt mit knapp 34 Jahren, Frauen mit gut 31 Jahren
54 591 Paare haben im Jahr 2017 in Baden-Württemberg geheiratet.1 Damit ist die Zahl der Eheschließungen im vierten Jahr in Folge angestiegen und lag so hoch wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Dieses Plus ist nach Angaben des Statistischen Landesamtes vor allem darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Frauen und Männer im »heiratsintensiven« Alter zunahm.2
Im Jahr 2017 waren die Männer bei der ersten Eheschließung im Schnitt 33,6 Jahre und die Frauen 31,2 Jahre alt. Damit ist das Durchschnittsalter, in dem ledige Männer und Frauen vor den Standesbeamten treten, in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen. Noch Mitte der 1980er-Jahre lag das durchschnittliche Heiratsalter gut 6 Jahre niedriger. Dieser Trend hin zu einer späteren Heirat dürfte unter anderem auf die im Schnitt gestiegene Ausbildungsdauer zurückzuführen sein, aber auch darauf, dass immer mehr Partner – im Gegensatz zu früher – zunächst in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft leben. Allerdings gab es auch im Jahr 2017 Paare, die sehr jung geheiratet haben: Bei immerhin 27 Eheschließungen waren sowohl der Mann als auch die Frau jünger als 20 Jahre alt.
Die mit Abstand meisten Männer und Frauen, die sich das »Jawort« geben, gehen auch heute noch als Ledige zum Standesamt. 2017 waren dies sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern 80 %. Allerdings haben sich diese Anteile verringert. 1970 waren noch 89 % der Frauen vor der Heirat ledig, bei den Männern waren es immerhin 87 %.
Im Gegenzug hat sich der Anteil der Hochzeiten von Geschiedenen an allen Eheschließungen im vergangenen Jahr gegenüber 1970 auf 19 % mehr als verdoppelt. Dagegen spielen die Wiederverheiratungen Verwitweter zahlenmäßig nur eine geringe Rolle (1 %). Allerdings ist auffällig, dass Männer im Vergleich zu den Frauen nach dem Tod des Ehepartners sechsmal so häufig erneut geheiratet haben.3 Dieser Unterschied kann nur teilweise damit erklärt werden, dass die Frauen im höheren Alter in der Überzahl sind und es viermal so viele Witwen wie Witwer gibt.4
Bei 81 % der 2017 geschlossenen Ehen hatten sowohl die Frau als auch der Mann die deutsche Staatsangehörigkeit. Noch 1970 besaßen bei beinahe 9 von 10 Ehen beide Partner die deutsche Nationalität. Spiegelbildlich ist in den letzten Jahrzehnten der Anteil von Ehen zwischen Deutschen und Ausländern angestiegen – von lediglich 7 % im Jahr 1970 auf zuletzt immerhin knapp 15 %.