Bleiben Sie informiert  /  Freitag, 22. November 2024

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Direkt zur Redaktion

[email protected]

Baden-Württemberg: Treibhausgasausstoß 2019 auf Rekordtief

4. Juli 2020 | Allgemeines, Das Neueste

Statistisches Landesamt legt erste Schätzung der Treibhausgas-Emissionen für 2019 vor

Die Treibhausgas-Emissionen (Kohlendioxid (CO2), Methan und Lachgas) in Baden-Württemberg betrugen im Jahr 2019 ersten Schätzungen des Statistischen Landesamtes zufolge etwa 71,6 Millionen (Mill.) Tonnen CO2-Äquivalente. Dies war der mit Abstand niedrigste Wert seit 1990. Der Ausstoß lag 2019 um rund 19,7 % unter dem Wert von 1990 und 6,4 % niedriger als im Vorjahr. Damit fiel der Rückgang im Jahr 2019 deutlich stärker aus als im Vorjahr. Zwischen 2017 und 2018 sind die Treibhausgas-Emissionen um 3,3 % gesunken. Um die von der Landesregierung beschlossene Treibhausgasminderung bis 2020 (-25 % gegenüber 1990) zu erreichen, müssten noch weitere 4,7 Mill. Tonnen (6,6 %) eingespart werden.

Der Großteil des Rückgangs im Jahr 2019 ist auf die Emissionsminderung bei der Strom- und Wärmeerzeugung für die allgemeine Versorgung zurückzuführen, vor allem durch den zuletzt massiven Rückgang beim Steinkohleeinsatz. In diesem Sektor gingen die Emissionen gegenüber dem Vorjahr um fast ein Drittel zurück (-27,8 % bzw. 4,8 Mill. Tonnen). Ursächlich dafür waren in erster Linie die deutlich höheren Preise für CO2-Zertifikate im EU-Emissionshandel sowie die niedrigen Marktpreise für Erdgas. Die CO2-Zertifikatspreise haben sich im Vergleich zum Jahr 2018 mehr als verdoppelt. Diese Effekte stellten den Betrieb der Kohlekraftwerke als unwirtschaftlich dar. Dadurch hat sich die Struktur der Stromerzeugung zugunsten der emissionsärmeren Gaskraftwerke1 bzw. der erneuerbaren Energiequellen verschoben. Mittlerweile wird mehr als ein Drittel (31,5 %) des gesamten Bruttostroms in Baden-Württemberg aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt2. Das waren 7,6 % mehr als im Vorjahr.

Im Sektor Industrie sanken die Treibhausgasemissionen 2019 um 0,5 Mill. Tonnen (-3,6 %). Diese Entwicklung hängt vor allem mit der gegenüber 2018 abgeschwächten Konjunktur zusammen.

Auch in der Landwirtschaft war 2019 eine Emissionsminderung um ca. 2,1 % zu verzeichnen. Gründe dafür waren die für Düngung ungünstigen Witterungsverhältnisse (Dürresommer 2019) sowie die neue Düngeverordnung, die zum verbesserten Düngemittelmanagement und damit zu reduzierter Stickstoffdüngung geführt hat.

Dagegen waren im Sektor Haushalte/GHD3 sowie im Verkehrssektor keine Minderungen der Treibhausgase zu verzeichnen. Im Sektor Haushalte und GHD stiegen die Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 % an. Eine etwas kühlere Witterung während der Heizperiode sowie die gesunkenen Brennstoffpreise ließen die Emissionen im Jahr 2019 ansteigen.

Der gesamte Treibhausgasausstoß im Verkehr ist 2019 nahezu konstant geblieben. Während die Emissionen im Güterverkehr leicht zurückgingen, blieben die Emissionen im Pkw-Verkehr auf dem Niveau des Vorjahres.

Ausblick auf 2020

Der positive Trend in der Energiewirtschaft wird sich voraussichtlich auch im Jahr 2020 fortsetzen. Auch im ersten Quartal 2020 war eine deutliche Abnahme der Steinkohleverstromung zu beobachten. Die Wintermonate 2020 waren im Vergleich zum Winter 2019 im Durchschnitt um mehr als ein Grad wärmer. Daraus ist ein verringerter Heizwärmebedarf im Gebäudesektor zu erwarten. Und nicht zuletzt durch die Coronavirus-Pandemie hervorgerufene Beschränkungen werden die verkehrsbedingten Emissionen im Jahr 2020 spürbar senken. Und durch den Einbruch der Industrieproduktion während der Coronakrise ist im Jahr 2020 eine deutlich schwächere Energienachfrage gegenüber 2019 zu erwarten. Wie stark der Emissionsrückgang im Jahr 2020 ausfällt, hängt im Wesentlichen von dem weiteren Verlauf der Pandemie und den damit verbundenen volkswirtschaftlichen Auswirkungen ab. Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass der rückläufige Trend der Treibhausgase auch im zweiten Halbjahr 2020 anhält.

1Der Emissionsausstoß unterscheidet sich je nach Energieträger deutlich voneinander. So weist beispielweise Erdgas nur knapp zwei Drittel der spezifischen Emissionen von Steinkohle auf.

2Erneuerbare Energien 2019, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, April 2020.

3Haushalte und Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher (GHD).

Anzeige Swopper

Das könnte Sie auch interessieren…

Frontalzusammenstoß in Hilsbach: Unfallverursacher ohne gültige Fahrerlaubnis

Am heutigen Abend (21.11), gegen 19:00 Uhr ereignete sich im Bereich des Ortseinganges Hilsbach ein Verkehrsunfall mit Personenschaden, auf der L550 (Marktstraße). Ein 35-jähriger Dacia-Fahrer, welcher zuvor aus Richtung Weiler kam, geriet aus bislang noch unbekannten...

Die Sinsheimer Erlebnisregion: Das Stadtmuseum Sinsheim

Die Sinsheimer Erlebnisregion stellt sich vor – Hinter jedem Hügel ein neuer Ausblick Alle zwei Wochen stellt die Sinsheimer Erlebnisregion Highlights bzw. bisher wenig bekannte Geheimtipps der Region vor. Heute an der Reihe: Das Stadtmuseum Sinsheim Mitten in der...

Darum wird die K 4184 zwischen Neckarbischofsheim und Adersbach gesperrt

Das Amt für Straßen- und Radwegebau teilt mit: Kreisstraße (K) 4184 Neckarbischofsheim – Adersbach am Donnerstag, 21. November, und Freitag, 22. November, jeweils von 8 bis 15 Uhr vollgesperrt werden An der Kreisstraße (K) 4184 Neckarbischofsheim – Adersbach werden...

Hier könnte Ihr Link stehen

 Sinsheim – Veranstaltungen / Gewerbe

Hier könnte Ihr Link stehen

Werbung

Themen

Zeitreise

Archive