FDP-Bundestagsabgeordneter besucht BÄKO Süd-West eG in Edingen-Neckarhausen
(zg) Der Walldorfer FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg und der FDP-Kreis- und Gemeinderat Dietrich Herold besuchten die BÄKO Süd-West eG, um sich mit den geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern Reiner Jung und Jochen Früauff über die Herausforderungen für Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen auszutauschen.
Die BÄKO Süd-West eG gehört als eine der 27 Regionalgenossenschaften zur BÄKO-Organisation. Sie wurde 1907 durch Mannheimer Bäckermeister als „Ein- und Verkaufsgenossenschaft der Bäckermeister Mannheims eGmbH“ gegründet. Am Standort Neckarhausen sind aktuell 150 Mitarbeiter beschäftigt, die täglich Bäckereien und Konditoreien im weiteren Umkreis mit den notwendigen Zutaten beliefern.
Die aktuelle Verkehrsinfrastruktur sei eine große Belastung für das Unternehmen, berichteten die beiden Geschäftsführer. Der zunehmende Berufsverkehr und die vielen Baustellen in der Region verlängern die Anfahrtszeiten und erschweren die Tourenplanungen. Besonders die Sperrung der Hochstraße Süd und die kurzfristigen Sanierungsarbeiten an der Kurt-Schumacher-Brücke machen ein Durchkommen nach Rheinland-Pfalz für die Fahrer fast unmöglich. Ein weiteres Problem sei auch die Anfahrt einiger Innenstädte mit den Diesel-LKWs. „Wir wären auch bereit, auf Elektro-LKWs umsteigen. Doch leider gibt es noch keine geeigneten Fahrzeuge auf dem Markt“, bedauerte Jung. Es brauche nun dringend mehr Investitionen in die Infrastruktur, bekräftigte Brandenburg. Beim derzeitigen Chaos um die Rheinquerungen räche sich der große Sanierungsstau der vergangenen Jahrzehnte.
Wie viele Firmen kämpft das Unternehmen mit bürokratischen Vorschriften und Regulierungen. Neben der sehr komplexen Verpackungsordnung verursacht vor allem die Umsetzung der Brandschutzvorschriften hohe Kosten. In den nahe gelegenen Ortschaften in Frankreich sei das alles wesentlich günstiger, gab Jung zu bedenken. Das sei ein klarer Standortnachteil für Unternehmen in Deutschland. „Für einen fairen Wettbewerb brauchen wir dringend europaweit einheitliche Regeln“, stimmte ihm Brandenburg zu.
Sorgen bereitet den beiden Geschäftsführern der geplante Bau von 24 Reihenhäusern auf dem gegenüber liegenden Grundstück. „In den letzten Jahren haben wir viel in den Standort investiert. Aber jetzt haben wir vorerst weitere Investitionen gestoppt, da wir nicht wissen, welche Kosten für Lärmschutzmaßnahmen auf uns zukommen“, so Früauff. Er befürchtet, dass die Beschwerden der Anwohner über den Lärm der an- und abfahrenden LKWs im schlimmsten Fall dazu führen könnte, dass der Betrieb nur noch eingeschränkt möglich ist.
Dietrich Herold verwies darauf, dass seitens der Gemeinde Edingen-Neckarhausen alles rechtlich Mögliche unternommen werde, hier Rechtssicherheit für die BÄKO zu schaffen und die Unternehmensleitung in die Planungen und Vergaben einzubeziehen.
Zum Abschluss gab es eine Führung durch die Lagerhallen, bevor sich Brandenburg und Herold bei den beiden Geschäftsführern für das Gespräch und die Informationen des genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmens für die mittelständischen Bäckereien und Konditoreien in der Metropolregion bedankten.
Quelle: Julia Klein