Die Agentur für Arbeit Heidelberg, die auch für die Stadt Sinsheim zuständig ist, zieht in ihrem Bericht über den Dezember 2016 eine positive Bilanz. Zwar waren im Unterschied zum Vormonat 148 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen, diese Zunahme ist jedoch saisonal nicht ungewöhnlich.
Im Dezember betrug die Arbeitslosenquote in der Region Heidelberg 4,2 Prozent. Das sind immerhin 15.275 Menschen, aber im Dezember 2015 waren es noch 447 mehr.
In der Region hat vor allem die Zahl der älteren Arbeitslosen über 50 und über 55 Jahre im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember stark abgenommen. Noch deutlicher zurückgegangen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Das ist ein erfreulicher Trend, dem allerdings die steigende Zahl der arbeitslosen Menschen aus dem Ausland gegenübersteht.
Auch in Sinsheim ist die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember 2016 geringfügig angestiegen. Es waren um 28 Personen mehr arbeitslos als im Vormonat. Insgesamt waren es 1.751 Menschen, was einer Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresdezember ist die Quote um 0,1 Prozent zurückgegangen.
2016 haben sich in Sinsheim 4.777 Menschen und damit um 480 Menschen mehr als 2015 arbeitslos gemeldet. Zugleich haben sich 4.742 und somit 356 mehr Personen als im Vorjahr abgemeldet. Im Dezember 2016 gab es mit 499 offenen Stellen um 119 mehr als im Dezember des Vorjahres. Im gesamten Jahr 2016 gingen bei der Arbeitsagentur 1.659 Stellen und somit um 413 mehr als im Jahr 2015 ein. Da die Arbeitslosigkeit in Sinsheim 2016 jedoch nicht gesunken ist, kann daraus der Schluss gezogen werden, dass es an Fachkräften mangelt.
Das ist auch darauf zurückzuführen, dass Jobs in Großstädten bei Fachkräften begehrter sind. Auf der einen Seite sind sie oft lukrativer, auf anderen Seite ist es aber auch einfacher attraktive Jobs etwa im naheliegenden Stuttgart zu finden, weil dort mehrere Stellen zur Verfügung stehen. Der Fachkräftemangel ist ein bundesweites Thema. Energietechniker werden fast überall verzweifelt gesucht. Ähnlich ist es in den Bereichen Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. In Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg herrscht großer Bedarf an Mechatronikern und an Automatisierungstechnikern.
Auch Menschen mit einer Ausbildung im Pflegebereich sind in Baden-Württemberg ähnlich begehrt wie in Bayern und Rheinland-Pfalz. Ein massives und alle Bundesländer betreffendes Problem sind die Engpässe an Fachkräften in der Altenpflege. Speziell in Baden-Württemberg fehlt es darüber hinaus an Fachleuten für Fahrzeugtechnik, an Informatikern und an Fachkräften im Baugewerbe.