Aufmerksame Helferin aus Sinsheim für ihr couragiertes Verhalten geehrt
(zg) Für ihr aufmerksames und couragiertes Verhalten wurde Frau Ulrike D. aus Sinsheim im Rahmen der Kampagne „Beistehen statt rumstehen“ im Sinsheimer Rathaus geehrt. Oberbürgermeister Jörg Albrecht, der Leiter des Polizeireviers Sinsheim, Erster Polizeihauptkommissar Theo Härter, die Geschäftsführerin des Vereins Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V., Tanja Kramper, und Ordnungsamtsleiter Werner Schleifer nahmen die Ehrung vor.
Was war geschehen? Am Morgen des 30. September 2019 befand sich Frau Ulrike D. in der Bahnhofstraße in Sinsheim, als sie auf ein Gerangel zwischen einer Mitarbeiterin eines Drogeriemarktes und einem Mann direkt vor dem Drogerieladen aufmerksam wurde. Sie erfasste die Situation blitzschnell, zögerte nicht und kam der Frau zu Hilfe. Diese versuchte gerade, den Täter eines Ladendiebstahls auf frischer Tat an der Flucht zu hindern. Trotz heftigen Widerstands des Täters gelang es den beiden Frauen, den Ladendieb zurück in den Drogeriemarkt zu führen und ihn bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.
Der Verein Prävention Rhein-Neckar e.V., die Stadt Sinsheim und das Polizeipräsidium Mannheim bedankten sich bei der couragierten Helferin mit einer Urkunde und einem Präsent. Oberbürgermeister Jörg Albrecht sprach seinen Dank und Anerkennung für das beherzte Handeln der Bürgerin aus. „Es ist wichtig, dass es Menschen mit Zivilcourage gibt“, so der Oberbürgermeister. Sein Dank gilt auch der Polizei und der Kommunalen Kriminalprävention: „Wir schätzen ihre Arbeit sehr.“
„Beistehen statt Rumstehen“
Die Initiative der Präventionsvereine Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V. Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e.V. und Sicherheit in Mannheim (SiMa) e.V. richtet sich inhaltlich an der bundesweit propagierte Aktion TU WAS aus.
Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die im Rhein-Neckar-Kreis, Heidelberg oder Mannheim entsprechend handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine auch darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in der Metropolregion positiv zu beeinflussen.
Aktion „TU WAS“
Das Ziel der Aktion „TU WAS“, eine „Initiative für mehr Zivilcourage“ ist, innerhalb der Bevölkerung den Gedanken der Solidarität und des Helfens zu fördern. Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll eingreifen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.
Deshalb hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit zusammengestellt, die jeder anwenden kann.
- Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
- Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
- Ich beobachte genau und präge mir Täter-Merkmale ein.
- Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
- Ich kümmere mich um Opfer.
- Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.
Gefordert ist nicht Heldentum. Vielmehr genügen oft schon Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzeugen. Manchmal reicht es bereits, das Mobiltelefon zu benutzen und Hilfe zu holen oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten.
Schon heute schreiten Bürgerinnen und Bürger immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein. Damit verhindern sie Schlimmeres oder tragen entscheidend dazu bei, dass Opfer zu ihrem Recht kommen und Straftaten aufzuklären. Dies ist umso erfreulicher, da bekanntlich eine Haltung des Wegschauens den idealen Nährboden für kriminelle Machenschaften bereitet. Deshalb müssen die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, Hilfe zu leisten, noch gezielter genutzt und die Bereitschaft dafür ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. „Weggeschaut. Ignoriert. Gekniffen.“ – diese Einstellung kann und darf keiner an den Tag legen.
Wer Helfen lernen möchte, kann an einem Zivilcouragetraining teilnehmen, das im Rhein-Neckar-Kreis vom Verein Prävention Rhein-Neckar e.V. mit Unterstützung der Polizei angeboten wird.
Übrigens: Die sechs praktischen Regeln sind seit vielen Jahren auch in allen S-Bahnen der Region und auf zwei Linienbussen der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft zu sehen.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.praevention-rhein-neckar.de
Quelle: Stadt Sinsheim