Wenn der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann
Ein Unfall, eine schwere Krankheit oder psychische Belastungen – es gibt viele Gründe, warum Menschen ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Eine plötzliche Berufsunfähigkeit kann schwerwiegende finanzielle Folgen haben, da das regelmäßige Einkommen wegfällt. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und passende Maßnahmen zu ergreifen.
Wann gilt man als berufsunfähig?
Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn eine Person aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen ihren zuletzt ausgeübten Beruf für längere Zeit nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausüben kann. Dabei geht es nicht darum, ob eine andere Tätigkeit noch möglich wäre, sondern um die konkrete bisherige berufliche Tätigkeit. Die meisten Versicherer definieren eine Berufsunfähigkeit als einen Zustand, in dem man mindestens sechs Monate lang zu mindestens 50 Prozent nicht mehr arbeiten kann.
Häufige Ursachen für eine Berufsunfähigkeit sind:
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Psychische Erkrankungen: Dazu gehören Depressionen, Burnout oder Angststörungen, die inzwischen die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit sind.
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Erkrankungen des Bewegungsapparates: Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle oder chronische Gelenkprobleme können dazu führen, dass körperlich anstrengende Tätigkeiten nicht mehr möglich sind.
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle können ebenfalls dazu führen, dass eine Person ihren Beruf nicht mehr ausüben kann.
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Unfälle: Ein schwerer Sturz oder andere Verletzungen können langfristige gesundheitliche Folgen haben, die die Arbeitsfähigkeit einschränken.
Was tun im Falle einer Berufsunfähigkeit?
Wer berufsunfähig wird, sollte schnell handeln, um finanzielle Einbußen zu minimieren. Folgende Schritte sind empfehlenswert:
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Arztbesuche und Gutachten: Eine ärztliche Diagnose und eine Einschätzung zur Arbeitsfähigkeit sind die Grundlage für weitere Maßnahmen.
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Arbeitgeber informieren: Je nach Arbeitsvertrag und Tätigkeit kann geprüft werden, ob eine Anpassung der Arbeitsbedingungen oder eine Umschulung möglich ist.
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Leistungen prüfen: Falls eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) besteht, sollte man schnellstmöglich die Versicherung kontaktieren und den Antrag auf Leistungen stellen.
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Soziale Absicherung: In bestimmten Fällen können auch staatliche Hilfen wie Erwerbsminderungsrente oder Reha-Maßnahmen in Anspruch genommen werden.
Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist
Da die gesetzliche Absicherung oft nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten, empfiehlt sich der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese zahlt eine monatliche Rente, wenn die versicherte Person aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr arbeiten kann. Der Vorteil: Die Versicherung ist an den bisherigen Beruf gebunden, sodass man nicht auf andere Tätigkeiten verwiesen werden kann.
Worauf sollte man beim Abschluss achten?
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Früher Abschluss: Je jünger und gesünder man ist, desto günstiger sind die Beiträge.
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Höhe der BU-Rente: Diese sollte so gewählt werden, dass sie den monatlichen finanziellen Bedarf deckt.
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Dauer der Leistungszahlung: Die Rente sollte idealerweise bis zum Renteneintrittsalter gezahlt werden.
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Verzicht auf abstrakte Verweisung: Dadurch kann die Versicherung nicht verlangen, dass man einen anderen Beruf ausübt, der theoretisch noch möglich wäre.
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Keine oder geringe Ausschlüsse: Manche Tarife schließen bestimmte Erkrankungen aus – hier sollte genau geprüft werden, ob der Schutz ausreichend ist.
Orientierung im Tarifdschungel
Der Markt für Berufsunfähigkeitsversicherungen ist groß und unübersichtlich. Zahlreiche Anbieter haben unterschiedliche Tarife mit variierenden Leistungen und Preisen. Wer sich unsicher ist, sollte sich umfassend informieren und verschiedene Angebote vergleichen.
Expertenrat einholen
Angesichts der vielen komplexen Faktoren, die beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung eine Rolle spielen, ist es ratsam, sich von einem Experten beraten zu lassen. Unabhängige Berater oder spezialisierte Makler, wie zum Beispiel die UFKB, bieten wertvolle Unterstützung, um den besten Tarif auszuwählen und individuell auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen. Diese Fachleute helfen nicht nur dabei, die verschiedenen Angebote zu verstehen, sondern weisen auch auf wichtige Aspekte hin, die man als Laie möglicherweise übersieht. Besonders sinnvoll ist es, einen unabhängigen Berater zu wählen, der nicht an bestimmte Versicherungsunternehmen gebunden ist, um eine objektive Beratung zu erhalten. Ein gut informierter Berater sorgt dafür, dass man eine umfassende und passgenaue Absicherung erhält, die im Ernstfall wirklich weiterhilft. Zum Thema Berufsunfähigkeit beraten lassen, hilft, den richtigen Schutz zu finden und Fallstricke zu vermeiden.
Wichtige Gesundheitsprüfung vor Vertragsabschluss
Bevor eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen wird, erfolgt eine Gesundheitsprüfung durch den Versicherer. Dabei müssen potenzielle Versicherungsnehmer einen Fragebogen zu ihrer Krankengeschichte ausfüllen. Hier ist Ehrlichkeit entscheidend: Werden Vorerkrankungen verschwiegen oder unvollständig angegeben, kann dies im Leistungsfall dazu führen, dass die Versicherung die Zahlung verweigert.
Es kann sinnvoll sein, eine anonyme Voranfrage bei mehreren Versicherungen zu stellen, um herauszufinden, ob und zu welchen Konditionen eine Absicherung möglich ist. Wer unsicher ist, sollte sich von einem Fachmann beraten lassen, um Fallstricke zu vermeiden und eine individuell passende Versicherung zu finden.