Stadtrat Matt Kelly interessiert sich für das Müllsystem des Rhein-Neckar-Kreises
(zg) “It`s amazing. It´s really amazing”, erklärte ein sichtlich beeindruckter Matt Kelly immer wieder. Kelly ist Stadtrat in Fredericksburg, der Partnergemeinde von Schwetzingen und derzeit zusammen mit seiner Frau Cindy in Schwetzingen zu Besuch. Er erklärte, dass in den USA sämtlicher Müll deponiert wird. Seine Stadt wächst rasant, die Mülldeponien sind in 10 Jahren voll. In Fredericksburg sucht man nun fieberhaft nach Lösungen für die Neuordnung des Abfallsystems. Matt Kelly nutzte daher die Gelegenheit um sich hier direkt vor Ort darüber zu informieren, wie der Rhein-Neckar-Kreis seine Abfälle recycelt und umweltfreundlich Energie gewinnt.
Zuerst ließ sich das Ehepaar vom Geschäftsführer der AVR Ver- und Entsorgungs-GmbH Peter Mülbaier interessante Fakten über die Energiegewinnung erläutern. Danach erklärte Abfallberaterin Nina Walter dem Besuch aus den USA das Müllsystem des Rhein-Neckar-Kreises. Sehr bequem und komfortabel fanden beide das Holsystem und fanden es toll, dass niemand extra zu Recyclinghöfen fahren muss.
Als nächstes besichtigten Matt und Cindy Kelly ausführlich das Biomasseheizkraftwerk der AVR Energie GmbH. Sie zeigten sich sehr beeindruckt von der umweltfreundlichen Art über Holzhackschnitzel aus Grünschnitt und Holzpellets Energie zu gewinnen. In Fredericksburg geschieht die Energiegewinnung ausschließlich über Atomenergie oder Braunkohleanlagen.
Danach ging es weiter zur Sortieranlage der AVR Kommunal GmbH.
Sämtliche Verpackungen sowie Wertstoffe aus Kunststoff, Metall und Papier aus der Grünen Tonne Plus werden in der Wertstoffsortieranlage Sinsheim nach einzelnen Materialien sortiert, verpresst und dann zu Verwerterbetrieben gebracht, die daraus wieder neue Produkte herstellen.
Die Sortieranlage der AVR Kommunal ist eine der größten Anlagen ihrer Art in Deutschland.
In der Anlage werden die Abfälle der Grünen Tonne Plus des gesamten Rhein-Neckar-Kreises mit seinen 54 Gemeinden und mehr als 540.000 Einwohnern sortiert.
Dieses Altstoffgemisch wird, abhängig von Beschaffenheit und Stückgröße, maschinell in verschiedene Stoffströme aufgetrennt und anschließend sortiert.
Unterstützt wird der Sortiervorgang durch neueste Maschinen- und Anlagentechnik wie z.B. Nahinfrarottechnik, Elektromagnete und Trommelsiebe. Dennoch kann auf eine manuelle Nachsortierung der Altstoffe nicht verzichtet werden.
Pro Tag werden 300 t Abfallgemisch verarbeitet. Acht LKWs beladen mit Papier verlassen täglich die Anlage. Zurzeit sind ca. 40 Mitarbeiter im 2-Schichtbetrieb beschäftigt.
Nach diesen umfassenden Erläuterungen konnte Nina Walter noch zahlreiche Fragen zum Thema Recycling und zu den Abfallbehältern im Rhein-Neckar-Kreis beantworten.
Das Ehepaar Kelly reist nun weiter nach Köln und Heidelberg, um dann am Montag zurück in die USA zu fliegen. Mit im Gepäck: Viele Informationen und positive Eindrücke aus dem Rhein-Neckar-Kreis.
Quelle: AVR