Zuwachs an ausländischen Einwohnern im Rhein-Neckar-Kreis knapp über dem Landesdurchschnitt / Ausländeranteil liegt insgesamt deutlich darunter
(zg) Zum Jahresende 2015 lebten im Rhein-Neckar-Kreis 62.821 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Das waren 5800 oder 10,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit liegt der Landkreis knapp über dem Durchschnitt des Landes Baden-Württemberg, der bei exakt zehn Prozent liegt. Wie das Statistische Landesamt nach einer regionalen Auswertung des Ausländerzentralregisters des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge mitteilt, lebten Ende vergangenen Jahres im Südwesten erstmals mehr als 1,5 Millionen Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
Landesweit ging die höhere Zahl an ausländischen Einwohnern in Baden‑Württemberg zu 56 Prozent auf den Zuwachs an Personen aus den Nicht-EU-Staaten zurück. Ein stärkerer Zuwachs aus den Nicht-EU-Staaten war in 31 der insgesamt 44 Stadt- und Landkreise zu beobachten. Dies war auch im Rhein-Neckar-Kreis der Fall: 3525 neue ausländische Einwohner kamen aus Nicht-EU-Staaten, 2275 Menschen stammten aus Ländern, die Mitglied der Europäischen Union (EU) sind.
Betrachtet man den Zuwachs an ausländischen Einwohnern nach einzelnen Staatsangehörigkeiten, waren landesweit und im Rhein-Neckar-Kreis die zahlenmäßig stärksten Zuwächse bei den Einwohnern aus Syrien (plus 848) und Rumänien (plus 651) zu beobachten. Die Zahl der syrischen Einwohner erhöhte sich aufgrund des starken Zustroms an Flüchtlingen, die der rumänischen Einwohner im zweiten Jahr nach Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit.
Was die im Landkreis am stärksten vertretenen ausländischen Nationalitäten angeht, hat sich im Jahr 2015 kaum etwas geändert. Die Türkei blieb mit 13.617 zahlenmäßig am stärksten vertreten, gefolgt von Italien (5355), Polen (4531), Rumänien (2846) und dem Kosovo (2127). Im gesamten Rhein Neckar-Kreis lebten zum Stichtag knapp 542.000 Menschen – kein Landkreis in Baden-Württemberg hat mehr Einwohner. Der Ausländeranteil liegt bei 11,4 Prozent und damit deutlich unter dem Landesschnitt (13,9 Prozent).
Quelle: Silke Hartmann