Wirtschaft 4.0 werde die Arbeitswelt der Zukunft grundlegend verändern, sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Er begrüßte die heute (29.01.) von Wirtschaftsminister Nils Schmid angekündigte Forschungsstudie. Er erhoffe sich aus den Ergebnissen auch darüber Aufschluss, wie die bewährten Stärken des deutschen Modells der Tarifautonomie, der sozialen Sicherung und der Mitbestimmung in die digitale Arbeitswelt überführt werden können.
Hier seien in erster Linie die Sozialpartner gefragt, betonte Reichhold. Sie dürften sich nicht vom Staat das Heft des Handelns aus der Hand nehmen lassen. Nicht immer seien die Bedürfnisse der Betriebe und der Arbeitnehmer deckungsgleich, aber wo sie gemeinsam vereinbart werden können, sollten sie gesetzlich nicht verhindert werden. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) erwarte von der Studie auch Aussagen zum sogenannten Crowdworking, der Verlagerung von Angeboten und Tätigkeiten auf Online-Plattformen. Reichhold: „Bei dieser neuen Form freier Tätigkeiten ist nicht selten fraglich, ob es sich um eine legale Solo-Selbstständigkeit handelt und wenn ja, wie es um die Alterssicherung bestellt ist.“ Das Handwerk wolle einen fairen Wettbewerb. Hier sei der Staat aufgefordert, für die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen zu sorgen.
Darüber hinaus gebe es noch weitere offene Fragen zum Beispiel mit Blick auf die Eigentumsrechte an Daten innerhalb der Wertschöpfungskette, meinte Reichhold weiter. Für Daten ohne Personenbezug gelte das Datenschutzrecht nicht: „Wer also darf jetzt was mit diesen Daten machen?“ Solche Themen seien absolutes Neuland und müssten rasch geklärt werden.
Quelle: Eva Hauser