(zg) Mit viel Begeisterung und tief bewegt haben die Besucher die Premiere zu dem Bibeltheater zur Josephsgeschichte am vergangenen Samstag im Gemeinschaftshaus Hasselbach aufgenommen: „So ist Versöhnung –wenn sie Brüder werden“ ist der Titel des Bibeltheaters, das Pfarrer Erhard Schulz vor zwei Jahren zur Bibelwoche geschrieben hat und das im Bibelwochenheft der Badischen Landeskirche veröffentlicht ist. Ein generationenübergreifendes Team von 20 Mitwirkenden im Alter von zwölf bis 70 Jahren aus den Kirchengemeinden Hasselbach, Adersbach und Reihen, ergänzt durch weitere Mitwirkende vom namhaften Bad Wimpfener Sommertheater und aus Heidelberg setzt die spannende Geschichte von Joseph und seinen Brüdern, von Neid, Verrat, Vergebung und Versöhnung in Szene und hat sich darauf in einem halben Jahr intensiver Probenarbeit mit viel Freude und Engagement vorbereitet. Dass Gott aus einer solchen konfliktreichen „Patchworkfamilie“ eine Liebes-und Segensgeschichte macht, ist eine gute Botschaft für uns alle. Hier ist keiner besser als der andere. Allenfalls sind wir besser dran, wenn wir den Gott kennen, der uns den Weg zu Frieden und Versöhnung bahnt.
Die aktuelle Flüchtlingsproblematik wird zum Thema in diesem Bibeltheater. Die Familie Jakobs bzw. das beginnende Volk Israel finden unter dem Einfluss Josephs als Wirtschaftsflüchtlinge Aufnahme Asyl in Ägypten. Wirtschaftsflüchtlinge sind mittlerweile zynischerweise unerwünscht, wobei es für die Menschen auf dasselbe hinausläuft, ob sie vor Krieg und Verfolgung fliehen oder aufgrund politischer Misswirtschaft, in dem sie nicht mehr leben und atmen können. Solange Ägypten ein fremdenfreundliches Land ist, das Willkommenskultur lebt, ist es ein von Gott gesegnetes Land. Sobald es sich aber in einen fremdenfeindlichen Ausbeuterstaat verwandelt, gerät es mit den zehn Plagen an den Rand des Abgrunds – ein Zusammenhang, über den in Europa angesichts des zynischen Deals mit der Türkei nach nachgedacht werden sollte.
Außerdem geht es in diesem ursprünglich von Männern dominierten Drama ganz wesentlich um Frauen und um Frauenrechte: Wie die Sexualität von Mädchen und Frauen ausgenutzt und instrumentalisiert wird bis hin zum offenkundigen Kindesmissbrauch und wie Gott sich auf ihre Seite stellt und ihnen Mut macht, sich aus dieser Situation zu befreien.
Die Kirchengemeinden laden herzlich ein zu den weiteren Aufführungen am Samstag, den 02.04 um 17.00 Uhr in der Laurentiuskirche in Adersbach und am 03.04. um 17.00 Uhr in der evangelischen Kirche in Reihen und würden sich freuen über zahlreichen Besuch.
Quelle: Pfarrer Schulz