Landwirte, Jäger und Naturschützer setzen sich gemeinsam mit dem Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. aktiv für den Schutz des Rebhuhns ein.
(zg) Der Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. (LEV) engagiert sich seit 2017 für den Rebhuhnschutz im hiesigen Landkreis. Bereits im letzten Jahr konnten durch Landwirte und Jäger 11 Hektar Blühflächen freiwillig und unentgeltlich angelegt werden. Auch in diesem Jahr beteiligen sich Landwirte gemeinsam mit der örtlichen Jägerschaft und es werden so 41 Hektar Blühflächen geschaffen. Die Anlage von Blühflächen ist notwendig geworden, weil Lebensräume und Nahrungsflächen vom Rebhuhn sowie vieler anderer Feldvogelarten verschwunden sind.
Die Bestände vom Rebhuhn sind in den letzten Jahrzehnten um bis zu 94 % zurückgegangen. In der aktuellen Roten Liste der gefährdeten Arten Baden-Württembergs wird das Rebhuhn als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Damit dies verhindert wird, werden Blühflächen für eine Verbesserung der Lebensräume angelegt. Auf diesen Flächen finden die Tiere Sommer wie Winter Rückzugsmöglichkeiten, da der Pflanzenbestand als Blüh- oder Brachfläche ganzjährig stehen bleibt. Durch die Aussaat vieler verschiedener Blühpflanzen, werden weiterhin Insekten gefördert, die dann als Nahrung für andere Tiere dienen können.
Auch in Hockenheim werden etliche Blühflächen von ortsansässigen Landwirten angelegt. In der Nähe der Flächen werden dazu entsprechende Informationsschilder aufgestellt. So soll die Öffentlichkeit darüber informiert werden, dass es sich bei den Blühflächen um Lebens- und Rückzugsräume für das Rebhuhn handelt. Speziell in der Brut- und Aufzuchtzeit von April bis Juli ist es wichtig, dass die Flächen nicht durch Laufen abseits der Wege oder nicht angeleinter Hunde gestört werden.
Die Firma Südzucker, die u. a. die Ackerflächen um den Insultheimer Hof in Hockenheim bewirtschaftet, hat Flächen zur Verfügung gestellt, um sich ebenso beim Rebhuhnschutzprojekt zu engagieren. Auf diesen Flächen sollen verschiedene Zusammensetzungen von Blühmischungen getestet werden, wie sie mit den Gegebenheiten in der Hockenheimer Rheinebene (z. B. unterschiedliche Wasserstände, verschiedene Böden,) zurechtkommen, aber auch den optimalen Lebensraum für das Rebhuhn bieten. Die Flächen um den Insultheimer Hof eignen sich besonders gut dafür, da dort bei einer Rebhuhnzählung 2017 (organsiert von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar) noch Restvorkommen gefunden werden konnten.
Das Land Baden-Württemberg unterstützt generell den Rebhuhnschutz mit der Zahlung von Fördermitteln. Aber auch durch das Handeln der ortsansässigen Jägerschaft und engagierten Ehrenamtlichen werden Feldvogel- und weitere Tierarten in der Kulturlandschaft gefördert und erhalten. Nur gemeinsam mit Landwirten, Jägern, Naturschützern und Behörden kann es gelingen, dass sich die Bestände des Rebhuhns wieder positiv entwickeln.
Bei Fragen oder Interesse am Rebhuhnschutz kontaktieren Sie den LEV, Frau Naumann, Tel. 07261 – 9466 5393 oder [email protected].
Quelle: Katrin Naumann