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Boko Haram lieben lernen?

10. Mai 2016 | Das Neueste, Mennoniten Sinsheim, Photo Gallery

Wie eine nigerianische Friedenskirche auf islamistischen Terror antwortet – Vortragsabend in Sinsheim am 12. Mai

Beschädigte Kirche(zg) Die christliche Kirche Ekklesiyar Yan’uwa in Nigeria leidet seit Jahren unter den Angriffen der islamistischen Terrororganisation „Boko Haram“. Trotz der Aggression hält diese Kirche an der Friedensbotschaft des Evangeliums fest. Im Jahr 2010 gründete die Kirche mit muslimischen Partner die „Christian and Muslim Peace Initiative“ (CAMPI). Zwei Vertreter von CAMPI kommen am Donnerstag, 12. Mai, 20 Uhr nach Sinsheim (Gemeindezentrum der Mennonitengemeinde Sinsheim, am Mönchsrain 2) und berichten von ihren Erfahrungen.

Anzeige SwopperIm Friedenskreis Gewaltfreiheit einübenSeit 2002 macht die islamistische Bewegung Boko Haram in Nordostnigeria von sich reden. Sie richtet sich mit stetig wachsender Gewalt gegen Christen und moderate Muslime. Die Ekklesiyar Yan’uwa a Nigeria (Kirche der Geschwister, EYN) ist die größte christliche Kirche der Region. Von den im April 2014 entführten 276 Schülerinnen gehörten die meisten (178) zur EYN. Etwa 2.000 ihrer Kirchen wurden zerstört, mehr als 10.000 Glieder, darunter sechs Pastoren, getötet.  Von den fünfzig Kirchenbezirken sind nur sieben noch funktionsfähig.  Im Oktober 2014 zerstörten die Kämpfer sogar das zentrale Gebäude der EYN. Doch die EYN verweigert sich der gewaltsamen Konfrontation. Sie unterrichtet ihre Glieder und besonders die junge Generation in der biblischen Lehre von Frieden und Versöhnung, knüpft Kontakte zu dialogbereiten Muslimen und Moscheen. Diese christlich-muslimische Friedensinitiative wird nun mit dem „Michael-Sattler- Friedenspreis“ 2016 ausgezeichnet. Der Michael-Sattler-Friedenspreis wird seit 2006 von dem in Bammental ansässigen Deutschen Mennonitischen Friedenskomitee (DMFK) verliehen. Damit werden Projekte oder Personen ausgezeichnet, die sich praktisch, theoretisch oder theologisch für Frieden und Versöhnung eingesetzt haben. Der Täufer Michael Sattler wurde 1527 in Rottenburg am Neckar wegen seines gewaltfreien Friedenszeugnisses auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.

Gottesdienst in NigeriaAm Donnerstag, 12. Mai, 20 Uhr berichten Ephrahim Kadala (55), Pastor und Friedenskoordinator der EYN, und Hussaini Shuaibu (51), Fachhochschullehrer, Mediator und muslimischer Mitarbeiter von CAMPI von ihrer Arbeit. Die ganze Bevölkerung ist zu diesem Abend eingeladen. Ort: Gemeindezentrum der Mennonitengemeinde Sinsheim, am Mönchsrain 2 in Sinsheim.

Quelle: Jürgen Riek

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