Die Gesellschaft wird immer offener und experimentierfreudiger. Insbesondere auf dem Gebiet Sexualität, sexuelle Präferenzen oder sexuelle Orientierung hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Man muss seine sexuellen Vorlieben heute nicht mehr verbergen.
Bondage ist heutzutage kein Tabuthema mehr. Was vor Jahrzehnten noch verpönt war und nur hinter verschlossenen Schlafzimmertüren praktiziert werden konnte und durfte, gewinnt heutzutage immer mehr Anhänger. Tendenz steigend! Über Bondage wird offen gesprochen und die dafür nötigen Utensilien sind frei erhältlich.
Aber nicht nur Bondage oder anderweitige Fetish-Thematiken haben einen Siegeszug angetreten. Auch diverse Sextoys, wie beispielsweise die Produkte der Marke Lovense, werden immer populärer.
Für ein Interesse an Bondage muss sich heutzutage niemand mehr schämen. Anhänger finden problemlos Anschluss zu Gleichgesinnten aus der Region.
Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Trend, der angeblich frischen Wind in verstaubte Schlafzimmer bringen soll.
Bondage – Was ist das?
Ungeachtet der offeneren und aufgeklärteren Beschäftigung mit der Thematik existieren nach wie vor kritische Stimmen bezüglich Bondage. Die Sexualpraktik wird als pervers und als Demütigung des Sexualpartners wahrgenommen. Die Gründe für diese Auffassung lassen sich auf eine falsche oder unzureichende Auseinandersetzung mit dem Thema zurückführen.
Fakt ist: Beim Bondage geht es um die Ausübung und Ausführung einer gewissen Machtposition. Aber Bondage ist in erster Linie ein Rollenspiel. Der spielerische und freiwillige Aspekt steht dabei ganz klar im Fokus.
Die pikante Sexualpraktik ist ein Element aus dem BDSM (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism). Es geht dabei primär um Machtspiele, Dominanz und Unterwerfung zur Steigerung des Lustgewinns. Dieser wird durch den Einsatz von diversen Utensilien wie beispielsweise Handschellen, Augenbinden, Peitschen oder Seilen zusätzlich verstärkt.
Wichtig ist: Es geschieht nichts ohne gegenseitiges Vertrauen und ein gegenseitiges Einverständnis.
Worum genau geht es beim Bondage?
Dreh- und Angelpunkt beim Bondage ist das Fesseln des Sexualpartners, beziehungsweise das gefesselt werden. Dies kann an den Armen, den Beinen, den Füßen oder anderen Körperstellen geschehen. Es existiert ein dominanter und ein submissiver Part. Dieser kann während des Spiels auch wechseln.
Der dominierende Partner beherrscht das Spiel, während der gefesselte Partner den Handlungen ausgeliefert ist und diese dadurch bewusster und intensiver wahrnimmt.
Das Gefühl der Gefangenschaft und Wehrlosigkeit in Verbindung mit dem damit verbundenen Nervenkitzel schafft Vertrauen und steigert den Lustgewinn.
Welche Arten von Bondage gibt es?
- Zweckbondage: Der Partner wird durch Fesseln fixiert
- Gefühlvolles Bondage: Langsames und gefühlvolles Fesseln
- Zierbondage: Das Bondage dient primär der Präsentation und hat einen rein darstellenden Hintergrund
- Folterbondage: Ziel ist es, den Partner durch die Fixierung „spielerisch“ zu bestrafen und in eine ihm/ihr unangenehme Situation zu bringen
- Mediatives Bondage: Das Bondage dient ausschließlich der Mediation
- Kämpferisches Bondage: Das Fesseln geschieht in einer Art simulierten Kampf
- Künstlerisches Bondage: Anwendung einer künstlerisch ästhetischen und aufwendigen Fesseltechnik
- Selfbondage: eigenes Fesseln ohne Partner
Welche Utensilien können beim Bondage verwendet werden?
- Handfesseln
- Fußfesseln
- Seile
- Federn
- Peitschen
- Augenbinden
- Harness
- Knebel / Bondage Tapes
- Flogger
- Halsbänder
- Gurte
- Zwangsjacken
- Klammern / Sauger
Tipps und Tricks für ein genussvolles Bondage
- Vorlieben und Tabus bereits im Vorfeld genau festlegen
- klare Kommunikation zwischen den jeweiligen Partnern
- Persönliche Grenzen definieren und akzeptieren
- Gegenseitiges Vertrauen
- „Safeword“ vereinbaren um die Situation jederzeit auflösen zu können
- Halsbereich auslassen um Verletzungen zu vermeiden
- angenehme Atmosphäre schaffen
- habt Spaß dabei!
Abschließende Worte:
Blümchensex war gestern. Nicht erst seit dem Weltbestseller „Fifty Shades of Grey“ geht es heiß her in den Schlafzimmern. Der fesselnde Sex-Trend „Bondage“ hat endlich seine Ketten gesprengt. Fesselspiele werden nicht mehr als pervers oder obszön wahrgenommen – sie stehen heutzutage für ein prickelndes Erlebnis und eine willkommene Methode zur sexuellen Luststeigerung. Wichtig ist dabei vor allem, wie natürlich überall in der Beziehung und vor allem beim Sex, eine gute, offene & ehrliche Kommunikation und der dazugehörige Respekt für die Bedürfnisse und Wünsche des Partners. Ist das gegeben werden Sexualpraktiken wie das Bondage zu einem unvergesslichen Erlebnis.