Das Kreisforstamt informiert
(zg) Die Borkenkäfer im Wald profitieren besonders vom außergewöhnlich heißen Sommer und beschäftigen derzeit wieder Forstpersonal und Waldbesitzer. Wie das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises mitteilt, lassen sich zum Ende der Sommerzeit mit geübtem Blick vor allem in Wäldern mit einem hohen Anteil an Fichten die vom Borkenkäfer befallenen Bereiche erkennen. Das Kreisforstamt kontrolliert daher verstärkt die betroffenen Waldgebiete, um entsprechende Maßnahmen einleiten zu können.
Sind die Kronen der Fichten rot und der Baum abgestorben, ist es allerdings schon zu spät und die Käfer sind wahrscheinlich bereits auf dem Weg zum nächsten gesunden Baum. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen die frisch befallenen Bäume daher erkannt, umgehend eingeschlagen und entrindet, oder aus dem Wald gefahren werden. Eindeutige Indizien für den Befall mit Borkenkäfern sind das feine Bohrmehl, das am Stamm herunter rieselt sowie die vom Specht bearbeitete Rinde. „Der Kontrollaufwand für uns Förster ist deshalb beträchtlich, weil wir an jeden potenziellen Baum hinlaufen müssen, um die Anzeichen des Borkenkäferbefalls zu erkennen“, weiß Forstbezirksleiter Sebastian Eick. „Einerseits gehören die verschiedenen holz- und rindenbewohnenden Käferarten zur natürlichen Artenausstattung der Wälder, andererseits weisen sie bei für sie optimalen Bedingungen ein ungeheures Vermehrungspotenzial auf. Ohne aktives forstliches Handeln kann eine solche Massenvermehrung zu gravierenden ökologischen und wirtschaftlichen Schäden führen“, ergänzt Eick. Eine sorgfältige Überwachung der Entwicklung der Populationen ist deshalb unerlässlich.
So bittet das Kreisforstamt auch alle Privatwaldbesitzer, ihre Wälder in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und die befallenen Bäume sofort aufzuarbeiten. In einem frühen Entwicklungsstadium des Käfers kann eine Entrindung des Holzes genügen, um die Käfer am Ausfliegen zu hindern.
Weitere Informationen zum Thema gibt es beim Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises unter der Telefonnummer 06223 / 866536-7600.
Quelle: Silke Hartmann