Weihnachtsbotschaft von Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh
(zg) In seiner Botschaft zu Weihnachten hat der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh an die Zuwendung Gottes zu den Menschen im Verborgenen erinnert. „Wo wir bei uns oder anderen lieber wegschauen, da geht Jesus hin und bringt Licht in die Finsternis“, erklärte der Landesbischof. Die Geschichte des Kindes, das in der Krippe geboren wird, nähre zudem die Hoffnung „auf ein Leben in Würde und Freiheit; auf eine gerechte Welt, in der alle genug zum Leben haben; auf einen Frieden, in dem Konflikte ohne Gewalt gelöst werden.“
Im Folgenden die Weihnachtsbotschaft im Wortlaut:
„‚Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns‘ – mit diesem Wort aus dem Johannesevangelium grüße ich Sie zu Weihnachten 2018.
Gott kommt als Mensch in unsere Welt: Das ist die gute Nachricht, die Christinnen und Christen in diesen Tagen überall auf der Welt feiern. Gott bleibt nicht irgendwo ‚dort oben‘ stumm und selbstzufrieden für sich. Gott liebt uns und diese Welt, sucht das Gespräch, die Begegnung und den Wortwechsel.
Das gute Wort, das Gott am Anfang allen Lebens gesagt hat, wird in diesem Kind in der Krippe mitten unter uns lebendig. Jesus ist darauf angewiesen, dass seine Mutter und sein Vater für ihn sorgen. Er freut sich an dem Besuch der Hirten und den Geschenken der Weisen. Er muss fliehen vor denen, die ihre Macht rücksichtslos durchsetzen. Er ist ein Mensch wie wir – und doch zugleich Gottes Sohn, der die Welt neu macht und Not und Tod überwindet.
Wo wir bei uns oder anderen lieber wegschauen, da geht Jesus hin und bringt Licht in die Finsternis. Wo wir meinen, uns schützen zu müssen, da macht Jesus sich wehrlos und überwindet die Gewalt. Wo wir meinen, um Anerkennung kämpfen zu müssen, ruft Christus uns zu: ‚Fürchte dich nicht!‘
Die Geschichte dieses Kindes, das in der Krippe geboren wird, nährt unsere Hoffnung: auf ein Leben in Würde und Freiheit; auf eine gerechte Welt, in der alle genug zum Leben haben; auf einen Frieden, in dem Konflikte ohne Gewalt gelöst werden; auf eine Ehrfurcht vor dem Leben, in der die ganze Schöpfung, Wasser und Boden, Tiere und Pflanzen aufatmen können.
Weihnachten verstrickt uns in diese Geschichte, so dass wir einstimmen in den Chor der Engel, die singen: ‚Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!‘ So dass wir mit Christus aufbrechen und dorthin gehen, wo Menschen uns brauchen.“
Quelle: Dr. Daniel Meier