(zg) Schlimmer als eine Grippe und die Angst andere anzustecken, so schildern die Profisportler Mads Mensah und Gedeon Guardiola aus den Reihen der Rhein-Neckar-Löwen die beklemmende Situation mit COVID-19 infiziert zu sein.
Die Erkenntnis: Corona kennt kein Alter. Die jungen Handballer (28 und 35 Jahre alt) wurden aus ihrer gewohnten Tagesroutine gerissen und mussten sich in häusliche Quarantäne begeben. Sie schildern ein Gefühl der Unsicherheit und den besonderen Wert von Familie und Freunden.
„Es liegt in der Verantwortung und dem Handeln von uns allen“, betont Stefan Dallinger, Verbandsvorsitzender der Region Rhein-Neckar und Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, die Wichtigkeit, aktiv mit an der weiteren Eindämmung der COVID-19-Pandemie mitzuwirken. „Es geht um Eigenverantwortung und Verantwortung für die Gesellschaft, für den Nachbarn, die Mitfahrenden in der Bahn oder die Passanten auf der Straße.“
Was der Fall der beiden „Löwen-Spieler“ deutlich zeigt: Corona kennt kein Alter. „Auch Menschen, die sich nicht zu den Risikogruppen zählen, müssen vorsichtig sein – für sich und für andere“, beschreibt Dr. Anne Kühn, Leiterin der Ermittlungsgruppe im Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises die Tatsache, dass auch jüngere Menschen an COVID-19 erkranken und teilweise auch einen schweren Verlauf erleben.
„Bleibt achtsam“ ist bis zu einem Impfstoff daher eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen. Das unterstützen auch Mads Mensah und Gedeon Guardiola. Im folgenden Interview geben sie einen Einblick in ihren Krankheitsverlauf:
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie vom positiven Testergebnis erfahren haben?
Mads Mensah: Ich war ehrlich gesagt überrascht, da ich mich schon wieder sehr gut gefühlt habe und eigentlich wieder ins Training einsteigen wollte. Ich dachte, dass ich einen grippalen Infekt hatte.
Gedeon Guardiola: Es ist nicht schön, wenn man dieses Ergebnis bekommt. Da bei uns in der Mannschaft aber einige Spieler betroffen waren, musste ich damit rechnen ebenfalls positiv zu sein.
Wie ist bei Ihnen Covid-19 verlaufen und welche Auswirkungen haben Sie gespürt?
Mads Mensah: Ich hatte Symptome wie bei einer Grippe, fühlte mich schlapp und müde. Am Ende bin ich wohl damit noch sehr gut gefahren, denn ich bekam mein Ergebnis erst, nachdem ich mich wieder fit fühlte.
Gedeon Guardiola: Ich hatte ein paar Tage sehr hohes Fieber. Das war deutlich schlimmer, als ich es von einer Grippe oder Erkältung kannte.
Was empfanden Sie als besonders unangenehm?
Mads Mensah: Diese Unsicherheit, plötzlich den Virus in sich zu tragen, ohne zu wissen, wie es sich entwickelt. Auch die Angst weitere Menschen anzustecken, bei denen Virus dann schlimmer verläuft, war
natürlich da.
Gedeon Guardiola: Ich habe mich versucht, so gut es geht, zu Hause von meiner Frau und meinen zwei Kindern zu isolieren. Bin ins Gästezimmer gezogen. Meine Frau hat mir das Essen gemacht und an die Tür gestellt.
Wie empfanden Sie die Zeit der Quarantäne? Haben Sie Langeweile verspürt oder gar neue Hobbys entdeckt?
Mads Mensah: Es ist schon eine große Umstellung, wenn von heute auf morgen der Tagesablauf umgeworfen wird, und man gezwungen ist, zu Hause zu bleiben. Ich hatte aber so viel mehr Zeit für meine kleine
Tochter.
Gedeon Guardiola: Es ist eine sehr ungewohnte Situation. Zum Glück gibt es aber Handy und Internet, man kann als Kontakt zu Familie und Freunden halten.
Wie hat Ihr persönliches Umfeld auf die Nachricht reagiert?
Mad Mensah: Da wir einige Spieler mit einem positiven Befund hatten, haben wir uns natürlich regelmäßig ausgetauscht. Wer hat welche Symptome, wie geht es uns. Das hat definitiv geholfen, da man nicht
alleine ist mit der Situation.
Gedeon Guardiola: In meiner Heimat Spanien hat Corona viel mehr Schäden und leider auch Todesfälle verursacht als bei uns. Meine Familie hat sich natürlich Sorgen um mich gemacht.
Wie fühlten Sie sich während Ihrer Erkrankung durch das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises betreut?
Mads Mensah: Der regelmäßige Kontakt war immer da, auch über unseren Mannschaftsarzt. Man hat nicht das Gefühl, allein zu sein. Ich habe mich gut betreut gefühlt. Wenn ich Fragen hatte, wurden mir diese
beantwortet.
Gedeon Guardiola: Mir war zunächst gar nicht klar, was eine positive Erkrankung für Folgen hat. Ich bin aber froh, dass es in Deutschland so eine gute Versorgung der Patienten gibt.
Gibt es noch etwas, das Sie den Menschen mit auf den Weg geben möchten?
Mads Mensah: Bleiben sie gesund!
Gedeon Guardiola: Man merkt sehr schnell, dass die Gesundheit das Wichtigste im Leben ist. Auch wenn die Verordnungen und Regeln wie häusliche Quarantäne zu Beginn sehr hart und lästig sind, am Ende tut
man etwas für die Gesellschaft.
Wer befürchtet, sich mit SARS-Cov-2 infiziert zu haben oder andere Fragen rund um das Coronavirus hat, erreicht beispielsweise die Expertinnen und Experten des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises unter der Servicenummer 06221/522-1881 montags bis freitags [Hinweis: gilt ab 1. Juli] zwischen 8 und 16 Uhr. Weitere Infos zum Thema gibt es auch auf der Homepage des Landratsamtes unter www.rhein-neckar-kreis.de/coronavirus
Der Verband Region Rhein-Neckar wird zudem ab sofort wöchentlich auf seinen sozialen Kanälen Menschen aus der Region Rhein-Neckar zu Wort kommen lassen, die etwas über die Zeit in der Quarantäne und
über die Krankheit berichten möchten. „Wir wollen die Zahlen aus den Statistiken mit persönlichen Geschichten erfüllen und damit zeigen, welchen Verlauf die Krankheit haben kann und sensibilisieren, wofür es
Verband Region Rhein-Neckar – M1, 4-5 – 68161 Mannheim Boris Schmitt – Tel.: 0621 / 10708-224 E-Mail: [email protected] – Internet: www.vrrn.de sich lohnt, die Hygieneverordnungen einzuhalten“, unterstreicht Verbandsdirektor Ralph Schlusche die Intention.
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Quellenangabe der Bilder: © RNL
Quelle: Boris Schmitt