Hohe Kosten für Pflegebedürftige
Die Kosten für die vollstationäre Pflege in Baden-Württemberg steigen weiter an. Ab dem Jahr 2025 müssen Pflegebedürftige im ersten Jahr monatlich 3.237 Euro aus eigener Tasche zahlen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Verbands der Ersatzkassen hervor. Im bundesweiten Vergleich liegt der durchschnittliche Eigenanteil bei 2.984 Euro pro Monat. Baden-Württemberg gehört damit zu den teuersten Bundesländern für Pflegeleistungen.
Sozialverband kritisiert hohe Belastung
Hans-Josef Hotz, Vorsitzender des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg e. V., kritisiert die steigenden Kosten scharf. Er bezeichnet die hohen Eigenanteile als „demütigend und respektlos“ gegenüber den Versicherten, die ihr Leben lang in die Kranken- und Pflegeversicherung eingezahlt haben. Hotz verweist darauf, dass die durchschnittlichen Altersrenten vieler Menschen nicht ausreichen, um diese Kosten zu decken. Frauen erhalten im Schnitt nach Abzügen 908 Euro Rente, Männer 1.348 Euro. Die steigenden Pflegekosten führten daher direkt in die Altersarmut.
Forderung nach Reform der Pflegeversicherung
Der Sozialverband VdK fordert eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung. Insbesondere müsse das Land Baden-Württemberg seine Verantwortung übernehmen und Pflegebedürftige bei den Investitionskosten entlasten. Derzeit werden die Kosten für Bau und Instandhaltung von Pflegeeinrichtungen vollständig auf die Bewohnerinnen und Bewohner umgelegt. Durchschnittlich zahlt jeder Pflegebedürftige im Land 460 Euro monatlich allein für diese Investitionskosten. Eine Entlastung sei dringend notwendig, um Altersarmut zu verhindern.