(zg) Die Ankündigung der Landesregierung, mit den kommunalen Spitzenverbänden einen Pakt für Integration schließen zu wollen, sei längst überfällig. “Den Städten und Gemeinden kommt bei der Integration eine entscheidende Rolle zu. Daher ist es nur gerecht, dass sie hierfür Hilfe erhalten”, sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Viele Handwerksbetriebe im Land engagierten sich in der Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit. Ein wichtiger Gelingensfaktor sei hierbei die enge Zusammenarbeit mit den Kommunen vor Ort. “Für die Handwerksbetriebe ist der Bürgermeister in vielen Fällen der erste Ansprechpartner ”, weiß Reichhold zu berichten. Gerade im ländlichen Raum würden in den Rathäusern die Fäden zusammenlaufen. Sie koordinieren die Flüchtlingsarbeit und beziehen dabei die Kirchen, die Wohlfahrtsverbände und Vereine mit ein. Sei es bei der Suche nach einer Wohnung für den Flüchtling oder der Vermittlung eines Sprachkurses an der örtlichen Volkshochschule, die Handwerksbetriebe könnten sich auf das Netzwerk vor Ort verlassen.
Aus Sicht des Handwerks ist es daher richtig und wichtig, dass den Kommunen auch Mittel für sogenannte Case Manager zur Verfügung gestellt werden sollen. Angesichts beschränkter Haushaltsmittel dürften aber andere Handlungsfelder der Integrationspolitik nicht vergessen werden. Reichhold erinnerte daran, dass die Integration in Ausbildung und Beschäftigung nur gelingen könne, wenn die Betriebe Unterstützung von außen erhielten und die Berufsschulen mit den nötigen Lehrerstellen ausgestattet würden.
Quelle: Dr. Stefan Baron