(sto) In ihrem neuen Stück „ Das kalte Herz“ thematisiert KunstBlut e.V. das Glück und das Glücklichsein so, dass es selbst die jüngsten Zuschauer verstehen, denn das Waldmärchen soll Groß und Klein ansprechen.
Peter Munk (Peter Schmuttermaier), ein junger Köhler muss hart arbeiten, um sich und seiner Mutter (Marina Huck) den Lebensunterhalt zu verdienen. Ständig wird er damit konfrontiert, wie Emil (Leonard Zorn) sein Leben voller Geld genießt und Lisbeth (Linda Schneidmiller), Peters große Liebe, ihm seine Aufmerksamkeit schenkt. Doch Lisbeth ist in Peter verliebt, weil dieser ein so großes und gutes Herz besitzt. Und genau dieses setzt er aufs Spiel, als er glaubt, dass nur Geld und Reichtum im Leben etwas wert sind und einem zum Glück verhelfen. Peter lässt sich auf die dunkle Magie von Schwarzaug (Mauritius Bianchi) ein und verliert sogar seinen treuen Freund, den Raben Ruß (Heidi Oßwald), der ihn versucht zu warnen und vor Dummheiten zu schützen. Wird Peter dadurch auch seine große Liebe Lisbeth verlieren? Oder kann im das Glasmännlein (Anna Spiller) im letzten Moment noch helfen? Als Erzählerin der Geschichte des Peter Munk tritt Judith Fischer auf, die die Zuschauer in Gestalt eines alten Mütterchens in die Geschichte hinein- und wieder hinausführt.
Das Märchen ist ursprünglich von Wilhelm Hauff verfasst worden, das Drehbuch schrieben Marina Huck und Leonard Zorn. Diese beiden jungen Talente führten auch Regie. Theaterpädagogisch betreut wurde die Produktion von Peter Schmuttermaier. Ebenfalls überzeugt hat die Qualität der musikalischen Sequenzen von Leonard Zorn und Thomas Tritsch. Das Bühnenbild sowie die Kostüme, ausgearbeitet von Marina Huck und Margot Feil, sind gut durchdacht und passend. Besonders die Schattenwand wird eindrucksvoll eingesetzt. Technisch begleitet wurde das Ensemble von Hubert Brandt. Das Stück soll den Zuschauer auf das Wesentliche besinnen – das, was wirklich glücklich macht im Leben. Und es soll auch davor warnen, was man sich wünscht und welche Prioritäten man setzt. Schon den Kleinsten im Publikum will man dies klarmachen und es ist besonders positiv hervorzuheben, dass auch den jüngeren Theaterliebhabern ein so tolles Stück geboten werden kann. Es ist erstaunlich, wie sich das noch recht junge Ensemble – „Jung“ nicht nur bezogen auf das Alter der Darsteller, sondern auch auf das Bestehen von KunstBlut e.V. – zu einer festen Größe in der Sinsheimer Theaterszene entwickelt. Alle Schauspieler sind mit Leib und Seele auf der Bühne präsent und legen eine so professionelle Darstellung an den Tag, dass sich ein Besuch ihrer Darbietungen auf jeden Fall lohnt. „Das wahre Glück findet man nur in sich selbst, in seinem guten Herzen.“ – Nach diesem Motto wird auch der Reinerlös der Veranstaltungen an „Ein Herz für Kinder“ gespendet. Eine löbliche und selbstlose Geste des Ensembles. Da investiert man auch gerne das Geld für einen zweiten Besuch hinein, denn Geld alleine macht nicht glücklich, der Besuch dieses Theaterstücks aber schon. – Nächster Termin: Samstag, 09.11.13, 18 Uhr in der Stadthalle Sinsheim.