(zg) Der Beirat des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) ist zu einer zweitägigen Reise nach Brüssel aufgebrochen. Neben Beratungen mit Vertretern der Europäischen Kommission zur KMU-Strategie, zur Daten- und Plattformökonomie und dem „European Green Deal“ stehen auch Gespräche mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf dem Programm.
„Das baden-württembergische Handwerk profitiert von Europa; gleichzeitig wird es wegen der Qualität der handwerklichen Ausbildung und seiner Leistungen sehr geschätzt. Europäische Gesetze geben in vielen Bereichen die Rahmenbedingungen vor. Umso wichtiger, dass wir gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode das Gespräch mit Vertretern von Parlament und EU-Kommission suchen. Denn jetzt werden die Weichen für die politische Arbeit der nächsten Jahre gestellt. Und hier gibt es gerade mit Blick auf die Belastungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie den digitalen Binnenmarkt viel zu tun“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Das Handwerk wird im Rahmen der Gespräche die neue europäische KMU-Strategie und den dringend notwendigen Bürokratieabbau – wozu auch die Entsenderichtlinie zählt – thematisieren. Außerdem werden die Handwerksvertreter den großen Handlungsbedarf in der Plattform- und Datenökonomie deutlich machen. Denn hier drohten gerade kleineren Betrieben erhebliche Nachteile, so Reichhold. „Große Konzerne und Hersteller greifen über große Plattformen und die Beschränkung des Zugangs zu Daten immer stärker in die Wertschöpfungskette des Handwerks ein. Um hier einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten, muss die EU klare Vorgaben erarbeiten und Grenzen setzen.“
Bei einer Abendveranstaltung wird ARD-Korrespondent Ralph Sina einen globaleren Blick auf die Herausforderungen der Europäischen Union und deren zukünftiger Rolle in der Welt werfen. Zu einer Diskussionsrunde kommen die Teilnehmer am Donnerstag mit Europaabgeordneten aus Baden-Württemberg von CDU, Grünen und FDP zusammen.
Quelle: Marion Buchheit