„Never change a winning team“ galt für Markus Gisdol in der Partie gegen Hannover 96; der 1899-Cheftrainer schickte genau die Elf aufs Feld, die am Sonntag in Leverkusen gewonnen hatte.
Auch taktisch trat 1899 auf wie zuletzt. Das 4-3-3 war allerdings etwas höher angelegt als in Leverkusen. In dieser Formation begann die Gisdol-Elf gut. Roberto Firmino, der sein 100. Bundesligaspiel für 1899 absolvierte und am Mittag seinen Vertrag bis 2017 verlängert hatte, sowie Anthony Modeste hatten nach sechs Minuten die ersten Schusschancen für die Kraichgauer.
Dann wurde 1899 aber kalt erwischt. Leon Andreasen wurde in der Gasse angespielt und schob in der zehnten Minute ins TSG-Tor ein. Aber 1899 war wie so oft in dieser Saison nicht lange beeindruckt. Ball raus aus dem Netz und weiter geht es – das Motto des Teams. Schon drei Minuten später belohnte sich die Mannschaft für diese Denkweise. Eugen Polanski setzte einen Volleyschuss aus 17 Metern unhaltbar neben den rechten Innenpfosten. Zieler im Tor der Gäste war chancenlos.
1899 wechselt die Gänge
Nur zwei Minuten später wieder Modeste – nach einer Ecke, landete der Kopfball des Franzosen auf der Latte. Knapp an der Führung vorbei. Knapp scheiterte in der 23. Minute auch Sebastian Rudy mit einem Schuss aus 19 Metern. Die TSG blieb ständig am Drücker, hatte mehr Ballbesitz und drängte die Gäste dauerhaft in die eigene Hälfte. Konstruktive Angriffe der Niedersachsen wurden meist schon im Keim erstickt.
Erst nach 35 Minuten konnte Hannover das Spiel ausgeglichen gestalten. 1899 stand aber gut und bot den Gästen kaum Räume. Zudem gewann die TSG die entscheidenden Zweikämpfe und ließ so defensiv wenig zu.
Modeste: Führung!
Nach der Pause wurde die TSG wieder aktiver, stand höher und eroberte so die Bälle früher. So kam mehr Tempo in die Partie und die TSG zur Führung. In der 51. Minute schickte Firmino seinen Sturmkollegen Modeste in die Schnittstelle der Abwehr und der Franzose blieb im Eins-gegen-Eins mit Zieler eiskalt. Locker schob er zum 2:1 ein.
Nur fünf Minuten später prüfte Rudy Zieler mit einem Schuss aus 25 Metern, wiederum eine Minute später musste die 96-Abwehr in höchster Not gegen Firmino klären. Drangphase, ist der richtige Begriff für diese Minuten nach dem Seitenwechsel.
Rot für Schmiedebach
Im Anschluss nahm 1899 etwas das Tempo aus der Partie, geriet dabei defensiv aber nie in Gefahr. Im Gegenteil nach 72 Minuten hatten Rudy und Firmino die nächsten Chancen, die Führung weiter auszubauen. Ab der 76. Minute agierte die TSG dann auch noch in Überzahl. Schmiedebach sprang nahe der Mittellinie mit vollem Risiko in einen Zweikampf mit Modeste, traf den Franzosen und wurde dafür von Schiedsrichter Peter Sippel des Feldes verwiesen. Eine korrekte Entscheidung.
Danach brachte 1899 die Partie seriös und ohne große Probleme zu Ende und setzte in der vierminütigen Nachspielzeit sogar noch ein Highlight. Sebastian Rudy traf aus 30 Metern zum 3:1. Das zweite Bundesligator seiner Karriere und ein guter Schlusspunkt unter starke 90 Minuten der TSG.
Mit 35 Punkten im Rücken geht es nun am Samstag (29. März, 15.30 Uhr) nach München – zum Duell mit dem frisch gebackenen Deutschen Meister.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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