(zg) Mit Verständnis reagierten die Landtagsabgeordneten Thomas Funk (SPD) und Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Grüne) auf die Verärgerung in Meckesheim, dessen schulpolitische Ambitionen vorerst gestoppt sind.
Die Enttäuschung angesichts der Stuttgarter Absage, die Meckesheimer Grund- und Werkrealschule zum Schuljahr 2014/15 in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln, ist für die Wahlkreisabgeordneten mehr als nachvollziehbar – haben sie doch den Antrag bis zuletzt unterstützt. Umso mehr sind beide jetzt bemüht, den Ursachen auf den Grund zu gehen.
„Am pädagogischen Konzept kann es kaum liegen, schließlich haben sich Schulträger, Schulleitung und Kollegium in den letzten zwei Jahren enorm angestrengt“, weiß Funk aus Gesprächen mit den Verantwortlichen. „Es fällt allerdings auf, dass nahezu die Hälfte aller abgelehnten Anträge den Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe betreffen, dabei hatte Nordbaden schon zuvor die wenigsten Gemeinschaftsschulen“, erklärte der SPD-Abgeordnete.
Das sieht auch Schneidewind-Hartnagel so. “Ich hoffe nach wie vor, dass sich das große Engagement der Beteiligten auszahlen wird. Für mich bleibt die Gemeinschaftsschule d i e Zukunftsperspektive. Denn gerade die Gemeinschaftsschule versteht sich ja als Angebot für den ländlichen Raum, dass auch künftig alle Schulabschlüsse wohnortnah angeboten werden können“, ergänzte die grüne Landespolitikerin, „Zugleich bietet sie einen pädagogisch-konzeptionellen Rahmen, Schülerinnen und Schülern auf allen Lernniveaus im Rahmen eines Ganztagsbetriebs gerecht zu werden.“
Beide Abgeordnete unterstützen daher die Verantwortlichen in Meckesheim, trotz der Absage für das kommende Schuljahr am entwickelten Konzept und am Antrag festzuhalten. „Der Zug ist noch nicht abgefahren“, betonte Funk und plädierte nachdrücklich für ein ausreichendes Angebot an Gemeinschaftsschulen gerade auch im ländlichen Bereich. „Zwischen den bestehenden Standorten Bammental, Bad Rappenau, Eppingen und Bad Schönborn ist dafür mehr als genug Potenzial vorhanden.“
Möglicherweise wird man dafür künftig zur effizienten Steuerung des Bildungsbereiches mehr Wert auf die regionale Schulentwicklungsplanung legen müssen. Ziel ist es aber nach wie vor, dass allen weiterführenden Schulen die Weiterentwicklung zur Gemeinschaftsschule offen steht. Voraussetzung für einen erfolgreichen Antrag sind dafür neben einem entsprechenden pädagogischen Konzept eine Mindestgröße von dauerhaft 40 Schülerinnen und Schülern in der Eingangsklasse. Der nächste Stichtag für einen Start im Schuljahr 2015/16 ist der 1. Juni 2014.
Quelle: Bürgerbüro Thomas Funk MdL, SPD