Markus Gisdol veränderte seine Startelf im Vergleich zum DFB-Pokal-Spiel unter der Woche auf vier Positionen – Kai Herdling, Sven Schipplock, Fabian Johnson und David Abraham standen von Beginn an auf dem Rasen.
Bei strömendem Regen und bester Derby-Stimmung legte 1899 los wie die Feuerwehr. Nach nicht einmal 90 Sekunden flankte Sejad Salihovic von links und fand Fabian Johnson am zweiten Pfosten. Der bezwang Ulreich im VfB-Tor – aber Leitner rettete Zentimeter vor der Linie. Was für ein Auftakt. Nur drei Minuten später prüfte Andreas Beck Stuttgarts Keeper mit einem Flachschuss aus 20 Metern.
Die Derby-Stimmung schwappte hin und her – vom Feld auf die Ränge und wieder zurück. Die Akteure lieferten sich viele harte aber faire Zweikämpfe. Der tiefe, rutschige Rasen steuerte sein Übriges zu einer unterhaltsamen Partie bei.
Schipplock zur verdienten Führung
Den Höhepunkt einer intensiven Anfangsphase, die 1899 klar bestimmte, setzte in der zwölften Minute Sven Schipplock. Der Stürmer stand goldrichtig und jagte das Leder aus acht Metern unhaltbar in die Maschen. Roberto Firmino hatte über links die Vorarbeit geleistet.
Im Anschluss ging die TSG etwas vom Gas, kontrollierte Ball und Gegner aber souverän. Stuttgart zog sich weit zurück, 1899 machte das Spiel. Die Innenverteidiger standen breit, Polanski holte die Bälle hinten ab, die Außenverteidiger Beck und Johnson standen extrem hoch. Stuttgart kam damit überhaupt nicht zurecht.
Der Pfosten rettet Stuttgart
Immer wieder stellte das flüssige Kombinationsspiel der TSG die Stuttgarter vor große Probleme. Salihovic und Volland hatten die besten Chancen für 1899 – das 2:0 wollte aber noch nicht fallen. Auch nicht in der 40. Minute als „Sali“ aus 25 Metern die linke Klebe auspackte und Ulreich abermals bezwang – diesmal rettete der Pfosten für den geschlagenen VfB-Keeper.
Wie die zweite Hälfte begann? So wie die erste. Mit einer starken TSG. Sejad Salihovic zeigte wie viel Gefühl in seinem linken Fuß steckt und schickte Kevin Volland mustergültig in die Schnittstelle der Stuttgarter Abwehr. Der Offensivspieler hielt sich Rüdiger vom Hals und traf dann mit rechts aus 16 Metern in die lange Ecke. 2:0 in der 49. Minute.
Schipplock: Derbyheld
Nur fünf Minuten später hatte Volland die Chance, weiter zu erhöhen. Diesmal wurde er von Firmino perfekt in die Gasse geschickt, zog aber im Eins-gegen-Eins mit Ulreich den Kürzeren. Die TSG weiter tonangebend – gefährlich im Spiel nach vorne, aufopferungsvoll und diszipliniert in der Defensive.
Und so ließ die nächste Großchance nicht lange auf sich warten. In der 63. Minute scheiterte Volland erneut am stark haltenden Ulreich im Gäste-Tor. Der dritte 1899-Treffer schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Es dauerte tatsächlich nur drei Minuten bis zum 3:0. Traumpass Firmino, Traumtor Schipplock. Mit einem perfekt getimtem Chip überwand er Ulreich.
In der 78. Minute schafften die Gäste überraschend das 1:3. Rüdiger war nach einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle. Mehr ließ die Gisdol-Elf nicht mehr zu – im Gegenteil. In der 90. Minute holte der eingewechselte Anthony Modeste einen Elfmeter heraus, den Roberto Firmino sicher verwandelte. Schiedsrichter Dankert pfiff die Partie im Anschluss gar nicht mehr an. Nach 90 starken Minuten stand der zweite Sieg der TSG im Baden-Württemberg-Derby fest. 4:1 – Hoffe-Herz, was willst du mehr.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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