Baden-Württemberg: Nachfragezuwachs bei Hybrid-Kfz stärker als bei Diesel und Benzinern zusammen
Die Zahl der neu zugelassenen1 Kraftfahrzeuge (Kfz) stieg nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg im Jahr 2019 auf 596 284 Kfz, das sind deutliche 7,8 % mehr Neuzulassungen als im Vorjahr. Nach den Ergebnissen der Fahrzeugstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes entfielen davon 87,0 % auf Personenkraftwagen (Pkw). Die Zahl der erstmalig zugelassenen Pkw stieg 2019 um 8,1 % auf 518 851 Pkw an (+38 756 Pkw). Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt erhöhten sich die registrierten Kfz-Neuzulassungen 2019 gegenüber dem Vorjahr lediglich um 5,2 %, die Pkw-Neuzulassungen stiegen um 5,0 %.
Den mit Abstand stärksten absoluten Zuwachs unter den Pkw verzeichneten in Baden-Württemberg 2019 die Hybridantriebe. Die Nachfrage stieg hier gegenüber dem Vorjahr um 19 379 Fahrzeuge auf 40 063 Neuzulassungen an (+93,7 %). Zum Vergleich: Bei den Pkw mit Diesel- oder Benzinmotor stieg die Nachfrage um insgesamt 14 882 Pkw an. Dabei nahm die Zahl der neuzugelassenen Pkw mit Dieselmotor nach einem verhaltenen Vorjahr um 8 774 Pkw (+5,4 %) auf 172 062 Neuzulassungen zu. Etwas schwächer war der Anstieg bei den benzinbetriebenen Pkw mit einem Plus von 6 108 Pkw (+2,1 %) auf 294 550 Neuzulassungen.
Ebenfalls deutlich mehr Erstzulassungen als im Vorjahr verzeichneten zudem Pkw mit reinem Elektroantrieb; die Nachfrage stieg hier um 4 417 Pkw auf 10 223 Neuzulassungen (+76,1 %). Die Nachfrage nach gasbetriebenen Pkw entwickelte sich uneinheitlich: während für Pkw mit Flüssiggasantrieb 826 Neuzulassungen und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr verzeichnet wurden, gingen die Zulassungszahlen der erdgasbetriebenen Pkw um 21,1 % auf 1 101 Neuzulassungen zurück.
Nachrichtlich: Auf Bundesebene fiel die Zuwachsrate bei den alternativen Antrieben ebenfalls dynamisch aus. Innerhalb der Antriebsarten verzeichneten Hybrid-Pkw bundesweit einen Zuwachs von +83,7 % auf 239 250 Neuzulassungen, bei den reinen Elektro-Pkw war es ein Plus von 75,5 % auf 63 281 Fahrzeuge.
Der Nutzfahrzeugmarkt in Baden-Württemberg entwickelte sich 2019 überwiegend aufwärtsgerichtet. Allein die Fahrzeugklasse der Sattelzug- und sonstigen Zugmaschinen konnte mit einem Minus von 0,1 % keinen Zuwachs gegenüber den Zulassungszahlen des Vorjahres verzeichnen. Dagegen war das Plus an Neuzulassungen bei den land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen – nach einem rückläufigen Vorjahr – mit +13,1 % besonders deutlich. Bei den Lastkraftwagen zog die Nachfrage 2019 weiter an (+7,1 %).
Der Handel mit gebrauchten Kfz stagnierte 2019 mit rund 1,1 Millionen umgemeldeten Fahrzeugen etwa auf dem Vorjahresniveau (+0,1 %). Dabei kompensierte der gesteigerte Handel mit gebrauchten Hybrid-Pkw und Benzinern die weiter rückläufige Nachfrage nach gebrauchten Diesel-Pkw. So wurden im Südwesten rund 4 127 Hybrid-Pkw mehr umgemeldet als im Vorjahr (+67,5 %), bei den Benzinern betrug der Zuwachs 3 627 Pkw (+0,6 %). Dagegen wurden 7 351 Diesel-Pkw weniger verkauft (−2,4 %). Bereits 2018 war die Nachfrage nach gebrauchten Diesel-Pkw deutlich zurückgegangen, 2019 setzte sich der Abwärtstrend weiter fort. Starke prozentuale Zuwächse gab es zudem bei den gebrauchten Elektro-Pkw, aufgrund des niedrigeren Ausgangsniveaus machte sich die Steigerung von +43,8 % (+579 Pkw) im Gesamtergebnis jedoch nicht allzu stark bemerkbar.