Deutsche Autobauer hoffen auf den Weltpokal
Die Spannung steigt. Anfang April 2015 küren über 60 Fachjournalisten aus zwei Dutzend Ländern zum elften Mal die Weltautos des Jahres. Unter den Finalisten für den begehrten Titel sind gleich zwölf deutsche Modelle. Voraussetzung für die Nominierung ist, dass die Fahrzeuge auf mindestens zwei Kontinenten verkauft werden. Neben dem Auto des Jahres gibt es noch vier weitere Kategorien: Luxus, Performance, Design und Ökologie.
Die besten Chancen auf einen Pokal kann sich BMW ausrechnen. Bayerns Luxusmarke stehen mit fünf Fahrzeugen in der Endrunde. Dazu gehört der neue Kompaktvan BMW 2 xDrive Active Tourer, der seit Herbst 2014 bei den Händlern steht. Im Segment „World Luxury Car of the Year“ sind die Münchener mit zwei Modellen dabei: dem Hybrid-Boliden BMW i8 und dem Crossover aus SUV und Coupé mit Allradantrieb BMW X6 xDrive 40d. In der Kategorie „World Performance Car of the Year“ haben die Bayern die Sportvarianten der 3er und 4er Reihe im Rennen: den BMW M3 und M4.
Volkswagen mit Hybrid-Golf im Rennen
Gute Chancen auf die begehrte Auszeichnung kann sich auch Volkswagen ausrechnen. Die Wolfsburger erreichten mit dem Volkswagen Passat das Finale. Das Mittelklasse-Modell gibt es inzwischen in der siebten Generation und ist nach wie vor einer der Bestseller von Europas größtem Autokonzern.
In der Kategorie „World Green Car“ ist VW mit dem Volkswagen Golf GTE vertreten. Die Plug-In-Hybridvariante des Dauerbrenners steht seit Sommer bei den Händlern und schafft eine Reichweite von über 900 Kilometern.
Doch der VW-Konzern hat noch zwei weitere Eisen seiner bayerischen Tochtergesellschaft im Feuer: den Audi S1 als sportliche Variante des Kleinwagens A1 und den Kompaktsportwagen Audi RS3. Beide stellen sich in der Kategorie „Performance“ der Konkurrenz.
Mercedes und Porsche im Design-Finale
Stuttgarts Autobauer aus dem Hause Daimler erreichten für den Titel „Weltauto des Jahres 2015“ nur mit dem Mittelklasse Wagen Mercedes-Benz C-Klasse die Endrunde. Gleichzeitig hofft die C-Klasse auch auf einen Pokal in der Kategorie „Design„. Im Luxussegment ist Mercedes dann standesgemäß mit dem Mercedes-Benz S-Klasse Coupé vertreten. Außerdem wollen die Schwaben beweisen, dass sie auch das beste „World Performance Car“ bauen können und setzen hier auf den Mercedes-AMG GT S.
Im benachbarten Zuffenhausen ruhen die Hoffnungen auf dem SUV Porsche Macan S. Der in Leipzig montierte Q5-Verschnitt bewirbt sich um die Auszeichnung für das beste Design.
Wie stark die deutschen Fahrzeughersteller den europäischen Markt dominieren, zeigt sich deutlich beim Wettbewerb um den Welttitel des besten Autos. Denn neben den genannten 13 Modellen sind nur noch fünf andere europäische Wagen im Finale vertreten. Der französische Mini-SUV Citroen C4 Cactus und der britische Kultwagen (in BMW-Hand) Mini Cooper SD 5-Türer streben den Titel „Overall World Car of the Year“ an. Der britische Luxusschlitten (in VW-Hand) Bentley Continental GT Speed und der Sportwagen Jaguar F-Type Coupé kämpfen um den Titel „World Performance Car„. Ebenfalls von der Insel kommt der Oberklasse-Geländewagen (in indischer Hand) Range Rover Autobiography Black LWB und will zum „World Luxury Car“ gekürt werden.
Südkorea nur mit einem Modell vertreten
Den Rest der Finalisten stellen Autos aus den USA (Ford Mustang, Jeep Renegade, Cadillac ATS Coupé, Cadillac Escalade, Chevrolet Corvette Z06 und Dodge Challenger SRT Hellcat) sowie aus Japan (Mazda2, Nissan Qashqai, Lexus NX300h, Lexus RC F, Lincoln MKC). Schon fast ein Exot unter den etablierten Marken ist Südkorea, das mit der Hyundai Genesis Sportlimousine in der Endrunde steht.
In den vergangenen Jahren waren Deutschlands Autoschmieden Dauerabonnent auf den Weltauto-Pokal. Sie holten sieben von zehn Titeln. Allerdings sind deutsche Journalisten in der Jury mit fünf Experten auch stark vertreten. Geschlagen geben mussten sich deutsche Autobauer zuletzt nur japanischen Marken. Die Vergabe des 2015er Preises erfolgt am 2. April auf der New York International Auto Show.