(zg) Selbst schlechtes Wetter konnte einer kleinen Kundgebung der IGM-Heidelberg nicht daran hindern, die Kolleginnen/Kollegen der Firma Alfred Bohn über die Gründung eines Betriebsrats zu informieren. Der DGB-Ortsverband Kraichgau mit Wolfgang Leucht und Hans-Gilbert Schroeder unterstützten die IGM Kollegen.
Das positive Feedback der angesprochenen Mitarbeiter bestärkte die Kollegen der IGM-Heidelberg und des DGB-Kraichgau, mit der Werbung zur Gründung eines Betriebsrats ins Schwarze getroffen zu haben.
Mit einem Betriebsrat sind Beschäftigte wesentlich besser gestellt. Sie haben mehr Rechte und sind besser einbezogen in betriebliche Prozesse. Eine der wichtigsten Aufgaben des Betriebsrats ist es, darüber zu wachen, dass die zugunsten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erlassenen Gesetze, Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften, Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen eingehalten werden. Außerdem hat er die Interessen der Beschäftigten gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten, Anregungen aus der Belegschaft zu prüfen und an den Arbeitgeber weiterzuleiten.
Ob Lage der Arbeitszeit, Urlaubsplanung oder Arbeitsorganisation – es gibt Fragen, die nicht jeder einzeln mit dem Arbeitgeber aushandeln und durchsetzen kann. Betriebsräte und Betriebsrätinnen sorgen dafür, dass Arbeit menschlich wird und bleibt.
Gerade in kleineren Betrieben reagieren viele Arbeitgeber empört, sobald „ihre“ Beschäftigten ihre gesetzlichen Rechte im Betrieb einfordern. Auch bei den Kolleginnen und Kollegen fehlt oft das Verständnis für die Betriebsratsgründung – weil der Chef doch „nicht so schlimm“ ist. Das geht gut, so lange alles im Betrieb rund läuft und wir leistungsfähig und gesund sind. Was aber, wenn man krank wird oder einen Unfall hat? Was ist, wenn die Auftragslage sich verschlechtert? Was ist, wenn der verständnisvolle Seniorchef auf sein Altenteil geht und der Junior nicht mit sich reden lässt? Alle haben schon erlebt, wie Arbeitnehmer, die sich noch vor kurzem als rechte Hand des Chefs gefühlt haben, plötzlich zum alten Eisen abgestempelt wurden. Besser ist, wenn bereits heute der Betriebsrat die Arbeit beginnt und wenn es nötig ist, mit Ruhe und Erfahrung die Interessen der Beschäftigten vertritt.
Quelle: Hans-Gilbert Schroeder