Nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Zeichen von aktivem Klimaschutz und langfristiger Energiesicherheit
Die schnelle und konsequente Abkehr von fossilen Brennstoffen ist alternativlos. Zum einen, um den fortschreitenden Klimawandel zu stoppen. Zum anderen, um risikobehaftete Importabhängigkeiten möglichst zeitnah zu reduzieren. „Eine intelligente, innovative und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Kreislaufwirtschaft spielt deshalb eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu neuen und zukunftsfähigen Wirtschafts- und Geschäftsmodellen“, sagt Peter Mülbaier. Der AVR Geschäftsführer und sein engagiertes Team haben die „grüne AVR Gruppe“ im Schulterschluss mit renommierten Partnern wie der REMONDIS GmbH oder der MVV Energie AG in diesem Bereich perspektivisch gut aufgestellt. „Wir haben unsere Entwicklungs- und Transformationsprozesse in den vergangenen Jahren vehement vorangetrieben. Aus nachwachsenden Rohstoffen machen wir grüne Fernwär-me, Bioabfall ist die Ausgangsbasis für zertifizierten Kompost und hochwertiges Bio-Erdgas. Die multifunktionalen Verwertungskonzepte unserer Anlagen auf dem Gelände der AVR Deponie in Sinsheim sind Vorzeigeprojekte für nachhaltige Ressourcenkreisläufe. Damit leisten wir langfristig einen Beitrag für die hiesige Lebensqualität und agieren im Sinne des gemeinsam formulierten Zieles, den klimaneutralen Rhein-Neckar-Kreises bis 2035“, beschreibt Mülbaier.
Das AVR Biomasseheizkraftwerk: Grünste Fernwärme im Rhein-Neckar-Kreis
Das erste Großprojekt zum Ausbau grüner Energien datiert auf den Oktober 2011. Das AVR Biomasseheizkraftwerk versorgt seitdem über eine mittlerweile rund 25 Kilometer lange Netzinfrastruktur aktuell rund 430 Haushalte, Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen der Stadt Sinsheim mit Fernwärme. Als Brennstoff dienen rund 27.000 Tonnen Landschaftspflegematerial, so genannte Holzhackschnitzel, die vorrangig von Grünschnitt-Sammelplätzen im Rhein- Neckar-Kreis stammen. Das macht die Erzeugung der AVR KlimaWärme besonders umweltschonend. Durch den Bezug der „grünsten Fernwärme im Rhein-Neckar-Kreis“ werden jährlich rund 6.500 Tonnen CO2 eingespart.
Die AVR Bioabfallvergärungsanlage: Aus Biomüll wird grüne Energie
Dass die Mehrfachverwertung organischer Abfälle in einem rohstoffarmen Land wie Deutschland als wichtige Energiequelle der Zukunft gilt, ist hinlänglich bekannt. Die AVR Bioabfallvergärungsanlage gilt deshalb als Musterbeispiel für einen perfekten Ressourcenkreislauf, der ökologische und ökonomische Aspekt perfekt miteinander verbindet. Die mehrstufige Konzeption erfüllt gleich mehrere ineinandergreifende Kriterien. So fördert beispielsweise der Gesetzgeber im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verstärkt Bio-Erdgas aus der kommunalen Abfallverwertung. Und ein Teil der Abwärme des direkt benachbarten AVR Biomasseheizkraftwerks wird nicht mehr einfach „in die Luft geblasen“, sondern für die Trocknung der flüssigen Gärreste verwendet. Damit ist ein weiterer Ressourcenkreislauf geschlossen.
Mit seiner einstimmigen Zusage vom 4. April 2017 hatte der Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises grünes Licht für das ambitionierte 45 Millionen Projekt „AVR Bioabfallvergärungsanlage“ gegeben, das seit Mitte 2019 die langfristige Entsorgungssicherheit des Rhein-Neckar-Kreises sicherstellt und gleichzeitig die politischen Ziele „regionalen Klimaschutz“ und „autarke regionale Energieversorgung“ einen deutlichen Schritt voranbringt. „Jetzt geht es vorrangig darum, die Verwertungsverfahren konsequent zu optimieren sowie die Mengen und damit die Effizienz weiter zu steigern“, richtet der Prokurist der AVR BioTerra GmbH & Co. KG, Heinz Schwermann, den Blick in die Zukunft. Gesammelt wird der Biomüll über die gebührenfreie AVR BioEnergieTonne, aktuell sind rund 120.000 davon im Einsatz. 68.000 Tonnen biogener Abfälle kommen zurzeit jährlich in die Anlage, werden vergoren, getrocknet und anschließend als gütegesicherter, zertifizierter Frischkompost vermarktet. Der Kompost zeichnet sich durch seinen hohen Düngerwert aus, er trägt zur Hu-musbildung bei und ist äußerst pflanzenverträglich. Die regionale Landwirtschaft verfügt damit langfristig über einen wertvollen, organischen Dünger, der zudem als Torfersatz im privaten und kommerziellen Gartenbau Verwendung finden wird. Nicht zu vergessen: Kompost bindet Kohlenstoff, der folglich nicht als klimaschädliches CO2 in die Atmo-sphäre abgegeben wird.
Hochwertiges Bio-Erdgas für rund 2.000 Haushalte
Das im Vergärungsprozess erzeugte Rohgas wird nach einer entsprechenden Vorreinigung zu wertvollem Bio-Erdgas aufbereitet, das im Juli 2019 erstmals ins öffentliche Erdgasnetz eingespeist wurde. Damit lassen sich große Mengen fossiler Brennstoffe einsparen. Die AVR BioGas GmbH fungiert hier als Produzent und ist zuständig für die Vorreinigungs- und Aufbereitungsstufen. Pro Jahr werden in der Anlage rund 35 Millionen Kilowattstunden Bio-Erdgas erzeugt. Das entspricht einem Jahresbedarf von etwa 2.000 Haushalten.
Höchste europäische Zertifizierungsklasse REDcert 2
Dass die AVR BioTerra GmbH & Co. KG und die AVR BioGas GmbH bei ihren Produktionsprozessen im Sinne geschlossener Wertschöpfungsketten agieren und dabei auch noch die Nachhaltigkeitsverordnung der EU einhalten, belegen die REDcert 2 Zertifizierungen. REDcert ist ein von der Europäischen Union anerkanntes Zertifizierungssystem für in Deutschland und Europa erzeugte Biomasse. Es unterstützt die politische Zielsetzung, Unternehmen zur Nutzung alternativer und erneuerbarer Energiequellen – beispielsweise aus Biomasse und Abfallstoffen – zu motivieren und dieses Engagement mit Hilfe hochkarätiger Zertifizierungen entsprechend zu belohnen.
Bitte den Müll richtig Trennen!
Richtiges Mülltrennen ist eine wesentliche Voraussetzung, um Störstoffe und vor allem den Plastikanteil im Bioabfall zu reduzieren und damit „saubere Produkte“ zu generieren. In die AVR BioEnergieTonne gehören deshalb nur biologisch abbaubare und organische Abfälle wie beispielsweise kleine Äste, Blumen, Eierschalen, Essensreste, Fallobst, Gartenabfälle, Gemüsereste, Gras, Kaffeefilter, Kaffeesatz, Kleintierstreu, Laub, Obstreste, Fruchtschalen, Papierhandtücher, Papierservietten, Papiertaschentücher, Pflanzenreste, Rasenschnitt, Salatabfälle, Schnittblumen oder Tee mit Filterpapier. Nicht in die AVR BioEnergieTonne gehören Plastiktüten, auch keine kompostierbaren Plastiktüten. Diese Biomülltüten brauchen zu lange, bis sie verrotten. Dank der AVR Kampagne #wirfuerbio konnten die Verunreinigungen mittlerweile nachweislich vermin-dert werden, die Qualität des Bioabfalls ist dank der Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger deutlich besser geworden. Alle Infos zum richtigen Mülltrennen unter gibt es unter www.avr-wirfuerbio.de
Quelle: Stephan Grittmann