Der Sprung ins kühle Nass ist laut Gesundheitsamt in den neun Badeseen des Rhein-Neckar-Kreises unbedenklich
(zg) Die derzeit steigenden Temperaturen wecken bei vielen Menschen natürlich die Lust auf eine Abkühlung – etwa in einem der neun Badeseen, die es im Rhein-Neckar-Kreis gibt. Laut dem Gesundheitsamt ist das Baden problemlos möglich, denn aus hygienischer Sicht beginnt die Badesaison 2018 sehr erfreulich.
„Die ersten in der diesjährigen Badesaison vor Ort gemessenen Wasserwerte und Probenahmen waren nicht zu beanstanden und deuteten auf eine hygienisch einwandfreie Wasserqualität hin“, teilt Albert Karras vom Gesundheitsamt (Abteilung Gesundheitsschutz) des Kreises mit. Gemeinsam mit seiner Kollegin Sarah-Vanessa Samuelsen hat er die ersten offiziellen Wasseruntersuchungen an den neun Badeseen, die im Landkreis als offizielle Badegewässer ausgewiesen sind, durchgeführt. Denn auch in diesem Jahr werden die Badeseen nach den Vorgaben der Badegewässerverordnung Baden-Württemberg routinemäßig beprobt. Interessierte können alle Untersuchungen der letzten Jahre auf der Website der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de/wasser/badegewaesserkarte abrufen.
Dort findet sich zudem die Badegewässerkarte 2018, die den hygienischen Zustand der letzten Badesaison aufzeigt und zugleich einen Überblick aller überwachten Badestellen im Land gibt. Für die Badeseen im Rhein-Neckar-Kreis – das sind Altlußheim (Blausee), Brühl (Kollerinsel), Heddesheim (Badesee), Hemsbach (Wiesensee), Ketsch (Hohwiesensee), St. Leon-Rot (Badesee), Weinheim (Waidsee und FKK-See Miramar) sowie Walldorf (Badesee) sind die aktuellen Werte der ersten Messung vom 15. Mai bereits einsehbar.
Kontrollen im 14-tägigen Rhythmus
Um während der Sommermonate die Wasserqualität zu überprüfen, werden vom Gesundheitsamt alle zwei Wochen Untersuchungen durchgeführt. Aus diesem Grund nimmt Albert Karras im 14-tägigen Rhythmus mikrobiologische Wasserproben. Diese werden im Labor des Landesgesundheitsamtes Stuttgart auf Indikatorparameter (E.-coli und Enterokokken) untersucht. Innerhalb weniger Tage liegen die exakten Ergebnisse dann dem Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises vor, das anhand der Werte gegebenenfalls weitere Maßnahmen trifft. Darüber hinaus werden der pH-Wert, die Sichttiefe, der Sauerstoffgehalt sowie die Luft- und Wassertemperatur der Badegewässer festgestellt.
„Außerdem beobachten wir Algenbildungen, überprüfen sichtbare Verunreinigungen des Wassers und nehmen die allgemeine Sauberkeit der Anlagen in Augenschein“, erklärt Sarah-Vanessa Samuelsen die weiteren Aufgaben bei den Kontrollen. Aufgrund der jahrzehntelangen Überwachung liegen dem Gesundheitsamt für jeden Badesee Daten vor, die bei gegebenenfalls aktuellen Problemen als Reverenz herangezogen werden können. So sind zum Beispiel die Sichttiefen im Saisonverlauf bei jedem See individuell unterschiedlich. „Ebenfalls deutlich erkennbar ist, dass die Belastung durch Badegäste nur eine verhältnismäßig geringe Rolle spielt“, erklärt Karras. Ob es ein verregneter Sommer oder ein Jahrhundertsommer war, ist an den mikrobiologischen Befunden der letzten Jahre hingegen nicht abzulesen.
Sorgen bereitet den Betreibern von Badeseen und dem Gesundheitsamt viel eher die Hinterlassenschaften von Wasservögeln, die in den letzten Jahren in größerer Zahl auftreten und das Badewasser mit Fäkalbakterien verunreinigen, hier insbesondere die für die Bewertung maßgeblichen E. coli und Enterokokken. Besonders Seen mit kleinerem Wasservolumen können laut Karras hier hygienische Auffälligkeiten zeigen. Aber auch große Seen, bei denen der bevorzugte Aufenthaltsort der Wasservögel am Badestrandbereich zu finden ist, können Probleme bekommen, da in diesem Bereich die Wasseruntersuchungen erfolgen. „So schön Tierliebe auch ist – das Füttern von Wasservögeln an Badeseen ist der Badewasserqualität nicht zuträglich“, sagt der Experte des Gesundheitsamtes. Zudem führen Ansammlungen von Wasservögeln zu massiven Verschmutzungen der Liegeflächen, was für die Betreiber einen sehr hohen Reinigungsaufwand bedeutet.
Quelle: Silke Hartmann