Handwerk im Land erneut mit mehr Auszubildenden
(zg) Zum zweiten Mal in Folge wurden mehr neue Ausbildungsverträge im baden-württembergischen Handwerk abgeschlossen. „Trotz des demografischen Wandels und des hohen Trends zur Akademisierung interessieren sich wieder mehr junge Menschen für die attraktiven Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk“, freut sich der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstages, Rainer Reichhold. Mehr als die Hälfte der Ausbildungsstarter brachte mindestens einen mittleren Schulabschluss mit. Das Handwerk im Land bildet die ganze Vielfalt der Nationen ab: Rund 6.500 der insgesamt 47.700 Jugendlichen stammen aus 114 verschiedenen Ländern.
Zum Stichtag 31.12.2015 waren 19.480 neue Ausbildungsverträge bei den acht Handwerkskammern in Baden-Württemberg eingetragen. Das sind 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Ausbildung blieb eine Domäne des zulassungspflichtigen Handwerks: 85 Prozent der Ausbildungsbetriebe waren mit einem Hauptgewerk des zulassungspflichtigen Handwerks in der Handwerksrolle eingetragen.
Elektro- und Metallberufe waren im Aufwind. Wie immer führte der Kraftfahrzeugmechatroniker mit einem Plus von 5,3 Prozent und damit 2.462 neuen Verträgen die Hitliste der beliebtesten Berufe an. 1.464 Jugendliche begannen eine Lehre als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (+2,7%), 640 als Feinwerkmechaniker (+8,5%). 4.800 Verträge wurden von jungen Frauen abgeschlossen. „Friseurin, Bäckereifachverkäuferin und Kauffrau für Büromanagement sind spannende Berufe“, meinte Landeshandwerks-präsident Reichhold. Leider beschränkten sich junge Frauen nach wie vor zu sehr in der Berufswahl: „Die Hälfte der jungen Frauen entschied sich für einen dieser drei Berufe.“ 8.244 Jugendliche kamen mit einem mittleren Schulabschluss ins Handwerk, nur noch 8.213 mit Hauptschulabschluss. Jeder achte neue Azubi (12,5%) brachte das Abitur mit. Unterm Strich verfügt also mehr als die Hälfte der neuen Ausbildenden (55%) über mindestens einen mittleren Schulabschluss. Vor allem in den Gesundheitsberufen, aber auch in einigen kaufmännischen Berufen war der Anteil der Abiturienten hoch. In den Elektro- und Metallberufen dominierte der mittlere Bildungsabschluss.
Rund 6.480 aller Auszubildenden in den Handwerksbetrieben haben keinen deutschen Pass. Von den ausländischen Azubis besitzen 40 Prozent die Staatsangehörigkeit eines EU-Staats, ein knappes Drittel einen türkischen Pass, 17 Prozent einen italienischen. 34 Auszubildende sind syrischer Nationalität (Vorjahr 16).
Quelle: Eva Hauser