Beim Bau eines neuen Hauses stellt sich oftmals die Frage: Wie viele Steckdosen sollte man in den unterschiedlichen Räumen einplanen? Diese Entscheidung verlangt nicht nur praktische Erwägungen, sondern auch strategische Überlegungen für die Zukunft. Eine adäquate Planung kann erhebliche Kosten und Unannehmlichkeiten später verhindern.
Küchenplanung: Der Schlüssel liegt in der Funktionalität
In der Küche ist eine besonders großzügige Steckdosenplanung ratsam. Hier sollten unterschiedliche Arbeitsbereiche, wie die Kochfläche, das Spülbecken und die Arbeitsflächen, jeweils mit mehreren Steckdosen ausgestattet sein. Dies kann durch verschiedene Jung Schalterprogramme umgesetzt werden. Eine Faustregel besagt, dass pro laufendem Meter Arbeitsfläche mindestens zwei bis vier Steckdosen eingeplant werden sollten. Dies ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb diverser elektrischer Geräte wie Mixer, Wasserkocher und Kaffeemaschine.
Auch sollten Steckdosen für größere Küchengeräte wie Kühlschrank, Geschirrspüler und Mikrowelle nicht vergessen werden. Der Einsatz von Doppel- oder Dreifach-Steckdosenleisten kann weitere Flexibilität bieten, allerdings sollte man diese nicht zur Dauernutzung von Hochleistungsgeräten einsetzen, um Überlastungen zu vermeiden.
Wohnen und Arbeiten: Flexibilität ist Trumpf
In Wohn- und Arbeitszimmern richtet sich die Anzahl der Steckdosen nach den individuellen Bedürfnissen und der Raumgestaltung. Hier empfiehlt es sich, grundsätzlich mehr Steckdosen einzuplanen als momentan benötigt. Insbesondere an den Stellen, an denen sich Sitz- oder Arbeitsbereiche befinden. Eine Aufteilung der Steckdosen auf beiden Seiten des Raums kann späteren Ärger vermeiden, wenn Möbel umgestellt werden. Mindestens zwei Steckdosen an jeder Wandseite sorgen für ausreichende Energieversorgung, auch wenn der Raum umgestaltet wird oder neue Geräte hinzukommen.
Schlafbereiche: Die Bedürfnisse ändern sich
Im Schlafzimmer mag der Bedarf an Steckdosen zunächst geringer erscheinen, doch auch hier sollte man für die Zukunft planen. Neben den üblichen Anschlüssen für Nachttischlampen und Radiowecker sollte man den Bedarf an Ladegeräten für Mobiltelefone, Tablets und Laptops nicht unterschätzen. Ein häufig übersehener Aspekt ist die mögliche zukünftige Nutzung des Zimmers, etwa als Kinder- oder Gästezimmer. Zwei Steckdosen auf jeder Bettseite und zusätzliche Anschlüsse an den Hauptwänden bieten hier genügend Flexibilität.
Badezimmer: Sicherheit geht vor
Die Steckdosenplanung im Badezimmer erfordert besondere Sorgfalt aufgrund der erhöhten Sicherheitsanforderungen in Feuchträumen. Hier gilt die Faustregel: So wenige wie möglich, aber so viele wie nötig. Zwei Steckdosen an der Wand neben dem Spiegel sind oft ausreichend für Geräte wie Haartrockner und elektrische Rasierer. Wichtig ist, dass alle Steckdosen den Schutzbestimmungen gemäß IP44 (spritzwassergeschützt) entsprechen und durch Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) gesichert sind.
Kinderzimmer: Mitwachsen gestalten
Kinderzimmer sind vielfältigen Veränderungen unterworfen, da sie sich mit den Bedürfnissen der heranwachsenden Kinder entwickeln. Während Steckdosen in Kleinkindphasen hoher Sicherung bedürfen, ändert sich der Bedarf im Schulalter dramatisch. Zum Basisset von mindestens zwei Steckdosen pro Wandseite sollte man zusätzliche Anschlüsse für Schreibtische oder Computerecken vorsehen. Möglichst verdeckte Steckdosen oder solche, die sich später durch Möbel verbergen lassen, können den Raum kindersicher gestalten und dennoch flexibel halten.
Eingangsbereiche und Flure: Oft übersehen, selten entbehrlich
Auch in Eingangsbereichen und Fluren kann man Steckdosen hervorragend gebrauchen, und sie werden oft vernachlässigt. Hier können sie zum Anschluss von Staubsaugern, Beleuchtung oder auch zum Aufladen von Geräten wie E-Bikes und E-Scootern dienen. Eine oder zwei Steckdosen in Fluren und Dielen sind daher meist ausreichend, aber sie sollten so platziert sein, dass sie leicht zugänglich sind.
Technische Räume: Die Infrastruktur sichern
Technische Räume wie Keller, Garagen oder Hauswirtschaftsräume benötigen ebenfalls eine durchdachte Steckdosenplanung. Hier sind oft zahlreiche Elektrogeräte in Betrieb, wie Waschmaschinen, Trockner, Gefrierschränke und Elektro-Werkzeuge. Grundsätzlich sollte hier mindestens eine Steckdose pro Meter Wandfläche eingeplant werden. Dabei sollten die Steckdosen so positioniert sein, dass sie nicht durch gelagerte Gegenstände blockiert werden können.
Zukunftssicherheit: Der Blick nach vorne
Auch wenn die Anzahl der heutzutage im Haushalt genutzten Elektrogeräte hoch ist, könnte dieser Bedarf in der Zukunft weiter steigen. Man denke nur an smarte Häuser, Balkonkraftwerke sowie den zunehmenden Einsatz von elektronischen Geräten für unterschiedlichste Zwecke. Zusätzliche Steckdosen in allen Räumen bieten nicht nur Komfort, sondern auch eine Absicherung zukünftiger Bedürfnisse.