Großer Zuspruch beim 3. Sinsheimer Diabetes-Tag
Dr. med. Til Uebel referierte zum Thema „Leben mit Diabetes – ohne Angst!“ (Foto: GRN)
(zg) „Hand in Hand bei Diabetes“ lautete das Motto des 3. Sinsheimer Diabetes-Tags, den das Team der Inneren Medizin der GRN-Klinik Sinsheim um Chefarzt Dr. med. Johannes Berentelg gemeinsam mit weiteren Diabetes-Experten aus der Umgebung am Samstag, 23. April 2016, veranstaltete. Vorträge über neue Therapien, das diabetische Fuß-Syndrom und zum Leben mit der „Zuckerkrankheit“ wurden ergänzt durch ein großes Angebot an Informationsständen und sportlichen Aktivitäten. Beim „Gesundheits-Parcours“ konnten sich interessierte Besucherinnen und Besucher unter anderem das Cholesterin, das Glykohämoglobin und den Blutdruck messen, die Füße untersuchen und einen Ultraschall der Halsgefäße machen lassen – Untersuchungen, durch die das Risikoprofil für Folgeerkrankungen des Diabetes, wie beispielsweise Durchblutungsstörungen, festgestellt werden kann. Wer mindestens drei Stationen des gesamten Angebots durchlaufen hatte, bekam einen Gemüse-Smoothie spendiert. „Wir waren beeindruckt, wie viele Leute drei oder mehr Eintragungen in ihrem speziell für diesen Tag zur Verfügung gestellten Gesundheitspass“ hatten – die wenigsten Gäste mussten ihren Smoothie bezahlen,“ kommentiert Dr. med. Ulrike Liebl, Oberärztin für Diabetologie an der GRN-Klinik und Organisatorin der Veranstaltung, erfreut. Mit einem solchen Ansturm und so viel Motivation hatten sie und das gesamte Experten-Team nicht gerechnet. Einziger Wermutstropfen: „Gegen 15 Uhr ging uns das Equipment für den Gesundheits-Parcours aus, so dass wir nicht allen Besuchern alle Untersuchungen bis zum Ende anbieten konnten“, sagt die Oberärztin mit Bedauern.
Während die ersten 100 Gäste des Diabetes-Tages den Gesundheits-Parcours absolvierten, informierten sich gleichzeitig etwa 150 Interessierte in Vorträgen von Dr. Liebl sowie ihren niedergelassenen Kollegen Dr. med. Richard Daikeler, Dr. med. Andreas Schröter und Dr. med. Til Uebel über die neuesten Erkenntnisse zur Behandlung des Diabetes. Die Vortragenden betonten, dass es hierbei nicht nur um die Senkung des Blutzuckerspiegels geht, sondern um die Behandlung aller Risikofaktoren wie beispielsweise den Bluthochdruck. Optimal ist eine Therapie, die Folgeerkrankungen – unter anderem Arteriosklerose, diabetischer Fuß, Schädigung der Nieren – verhindern kann. „Es handelt sich um eine sehr komplexe Erkrankung, die auf eine familiäre Veranlagung zurück geht“, betont Dr. Liebl. Dennoch empfiehlt sie Diabetes-Kranken, sich besonders bewusst zu ernähren: „Zum optimalen Lebensstil gehören viel Gemüse, Olivenöl und Nüsse ganz oben auf die Einkaufsliste.“ Ausreichend Schlaf und Bewegung, wenig sitzen und weniger fernsehen sind weitere Empfehlungen der Diabetes-Experten. „Es geht hier nicht um Leistungssport, aber leichte sportliche Aktivitäten wie wandern oder tanzen – vor allem in der Gruppe – machen Spaß und haben sich zur Vorbeugung der genannten Erkrankungen als hilfreich erwiesen.“ Hundebesitzer beispielsweise lebten gesünder, denn sie bewegen sich mehr als Menschen, die nicht regelmäßig mit einem Vierbeiner Gassi gehen – außerdem, so die erfahrene Diabetologin Liebl, tue der Hund der Seele gut. Im Übrigen sei auch das gelegentliche Stückchen Kuchen keine Sünde: „Wenn Sie etwas Süßes essen, dann genießen Sie es ohne Reue – Hauptsache, Sie übertreiben nicht“, so ihre Botschaft.
Viele Besucherinnen und Besucher setzten die Empfehlungen aus den Vorträgen noch vor Ort in die Tat um: Die Bewegungs-Workshops des TanzCentrums Stegmaier, des Gesundheitszentrums RehaMed und des Physiotherapeuten-Teams der GRN-Klinik Sinsheim waren ebenso gut besucht wie die Vorträge und der Gesundheits-Parcours – und nicht zuletzt die von fünf Diabetes-Beraterinnen non-stop angebotenen individuellen Gesprächsmöglichkeiten. Schließlich zogen nicht nur die Veranstalter am Ende ein positives Fazit: „Dieser Tag hat sich gelohnt“, versicherte ein Besucher und zeigte sich begeistert über das große Angebot sowie zuversichtlich, dass er die neuen Erkenntnisse für ein besseres Leben mit dem Diabetes nutzen kann.
Quelle: Stefanie Müller
