Chirurg Dr. Eckehart Wolff vom christlichen Hilfswerk „DMG interpersonal“ in Sinsheim schrieb am 05.05.2015, abends:
„Wir sind in Gorkha: Auf dem Krankenhausgelände stehen große Zelte einer Gesellschaft aus der Schweiz. Ich spreche mit dem Leiter. Er teilt mit, dass sie bereits drei Unfallchirurgen haben. Wir würden gebraucht, in Ortschaften weit oben in den Bergen. Er will mich irgendwo per Hubschrauber absetzen und ein, zwei Wochen dort alleine lassen: ohne Übersetzer, Telefon, Funk und ohne Garantie, wann ich wieder abgeholt werde. Das können wir nicht, denn die Menschen dort sprechen eine lokale Sprache. Straßen zu ihnen gab es auch vor dem Erdbeben keine. Es tut in der Seele weh, aber ohne sprachliche Begleitung können wir dort zu wenig ausrichten. Weitere Anrufe im Partnerhospital in Pokhara – keine Verbindung. Wir bekommen schließlich Kontakt zu einem einheimischen Leiter, der uns dringend in Dhadengbesi haben will, ebenfalls in den Bergen. In bewegenden Worten schildert er die Not in dieser Gegend. Also ist das mein nächstes Ziel. Die Zeit verrinnt. Mancher würde sagen: ‚Könnt Ihr das nicht vorher besser organisieren?‘ Die Antwort: So ist das bei Erdbeben. Wir müssen unsere Nische finden und unglaublich flexibel sein. Es bleibt spannend. Danke für alle Gebete!
Falls Sie von jetzt an nichts mehr von mir hören, habe ich meinen Platz als Arzt in einem abgelegenen Dorf gefunden, wo ich Notleidende medizinisch versorgen, Brüche behandeln und operieren kann.“
Quelle: Theo Volland