Trotz Führung, Überzahl und couragierter Leistung hat es für die U23 gegen die Kickers Offenbach nicht zu einem Punktgewinn gereicht. Am Ende unterlag „Hoffe zwo“ dem OFC mit 1:2 (1:0). Tim Linsbichler hatte für die frühe Führung gesorgt, doch die genügte nicht, um etwas Zählbares mitzunehmen.
PERSONAL & TAKTIK
Bei „Hoffe zwo“ fehlte Ilay Elmkies verletzungsbedingt im Spieltagskader. Für den Israeli rückte Tim Linsbichler, der beim 0:3 in Walldorf noch von der Bank gekommen war, in die Startelf. Taktisch ging es TSG-Trainer Marco Wildersinn im 4-3-3 an. Vor Torhüter Stefan Drljača verteidigten Moody Chana und Royal-Dominique Fennell innen sowie Luis Görlich und Deji Beyreuther außen. Im Dreier-Mittelfeld übernahm Kapitän Robin Szarka den defensiven Part, während Christoph Baumgartner und Domenico Alberico eher offensiv ausgerichtet waren. Den rechten offensiven Flügel besetzte Chinedu Ekene, den linken Andreas Ludwig. Das Sturmzentrum war an diesem Nachmittag der Arbeitsplatz von Linsbichler.
Der OFC änderte seine Anfangsformation auf zwei Positionen. Luka Garic und Matias Pyysalo mussten im Dietmar-Hopp-Stadion zunächst mit einem Bankplatz vorliebnehmen. Dafür bekamen zwei Neuzugänge ihre Chance von Beginn an: Manolo Rodas, der vor der Saison vom FSV Zwickau aus der Dritten Liga gekommen war, und Nejmeddin Daghfous, der zuletzt in der Zweiten Liga für den SV Sandhausen aktiv war und unter der Woche beim 2:1-Erfolg in Bahlingen sein Premierentor für den OFC erzielt hatte. Taktisch agierten die Gäste im 4-4-2.
Mit Dominik Draband kehrte ein alter Bekannter zurück auf den Rasen des Dietmar-Hopp-Stadions. Der Offenbacher Torhüter, der vor der Saison von der SV Elversberg zum OFC gewechselt war, durchlief von der U12 bis zur U23 alle Jugendmannschaften der TSG Akademie und feierte vor allem in der U19 große Erfolge, als er 2014 Deutscher A-Jugend-Meister und ein Jahr später Vizemeister wurde. Mit Kevin Ikpide stand ein weiterer ehemalige Hoffenheimer im Kader der Offenbacher. Der Mittelfeldspieler nahm zunächst auf der Bank Platz, kam jedoch in der zweiten Halbzeit in die Partie.
DER SPIELFILM
Bittere Szene für Görlich. Der Rechtsverteidiger der TSG bleibt verletzt am Boden liegen. Nach kurzer Behandlung ist klar: Aufgrund einer Sprunggelenksverletzung geht es nicht weiter für den 19-Jährigen. Gute Besserung, Luis! Es kommt Samuel Lengle, der auf der Sechs spielt. Szarka übernimmt dafür die Rechtsverteidigerposition von Görlich.
Erste Torannäherung der TSG! Linsbichler nimmt einen hohen Ball in den Strafraum technisch ansprechsvoll direkt aus der Drehung. Knapp drüber, trotzdem stark vom Österreicher!
TOR FÜR DIE TSG!
Jetzt ist er drin! Szarka schlägt eine Ecke von der rechten Seite auf den Kopf von Linsbichler und der Stürmer schraubt seine 1,93 Meter in die Luft und köpft unhaltbar für Draband zum 1:0 ein.
Doppelchance Offenbach! Erst schließt Daghfous aus 14 Metern zentraler Position ab, aber TSG-Kapitän Szarka hält seinen Kopf in den Schuss und klärt so zur Ecke. Die schlägt der OFC von links auf den zweiten Pfosten, wo Rechtsverteidiger Marco Schikora aus fünf Metern zum Kopfball kommt. Drljača packt die Pranke aus und kratzt den Ball über die Latte. Ganz starke Rettungstat des TSG-Keepers!
Nächste gute Chance für die TSG! Ludwig kommt im Zentrum durch, kann sich den Ball zurechtlegen und aus 17 Metern schießen. So richtig Dampf bekommt er aber nicht hinter die Kugel und so hat Draband im Offenbacher Tor keine Probleme, den Ball zu halten.
Gute Chance noch mal für den OFC: Der früh für den verletzten Kapitän Richard Weil eingewechselte Luka Garic flankt auf seinen Stürmer Moritz Reinhard, der den Ball mit dem Rücken zum Tor annehmen kann und aus der Drehung abzieht. Drüber!
Latte Offenbach! Daghfous setzt sich stark über die rechte Seite durch und flankt auf Garic im Zentrum. Der Joker trifft den Ball nicht richtig, produziert dadurch aber einen tückischen Aufsetzer, der über Drljača hinweg an den Querbalken fliegt.
Halbzeit im Dietmar-Hopp-Stadion
„Hoffe zwo“ geht mit einer Führung in die Kabine. Die Wildersinn-Elf macht es richtig gut gegen einen der Topfavoriten auf die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest. Nach dem Linsbichler-Treffer hielt sie den Offenbacher Angriffen zunächst gut stand und setzte selber immer mal wieder Akzente nach vorne. Gegen Ende des ersten Durchgangs mehrten sich jedoch die Chancen der Gäste.
Fast das 2:0! Szarka schlägt einen Freistoß von der rechten Seite nicht etwa hoch in den Strafraum, sondern er legt den Ball flach ins Zentrum zurück, wo Ekene steht und nach kurzer Ballkontrolle mit seinem rechten Fuß abzieht. Die Kugel hat eine fast perfekte Flugbahn, landet aber links an der Latte und nicht in den Maschen.
Tor für Offenbach
Der Ausgleich. Nach einem Einwurf kommt Daghfous im Strafraum an den Ball. Der ehemalige Zweitligaspieler setzte sich durch und trifft aus kurzer Distanz.
Rote Karte für Offenbach
Die Gäste nur noch zu zehnt! Linsbichler ist durch, wird aber von OFC-Verteidiger Kevin Pezzoni zu Fall gebracht. Schiedsrichter Luca Schlosser greift sich an die Gesäßtasche und befördert die Rote Karte zutage.
Tor für Offenbach
Ist das bitter! In Unterzahl gehen die Gäste hier in Führung. Daghfous schlägt einen Freistoß von der linken Seite ins Zentrum. Dort steigt Innenverteidiger Francesco Lovric am höchsten und köpft aus kurzer Distanz ein.
Schlusspfiff im Dietmar-Hopp-Stadion
Das war’s. Die TSG kassiert die zweite Heimniederlage und geht mit null Punkten aus der Englischen Woche. Mit der Leistung gegen diese Offenbacher Mannschaft kann das junge Team aber durchaus zufrieden sein. Das sah auch Cheftrainer Wildersinn nach den umkämpften 90 Minuten so: „Das war ein deutlich besseres Auftreten als in Walldorf. Wir wollten Offenbach wehtun und das haben wir gemacht. Am Ende stehen wir leider mit leeren Händen da, aber für die Entwicklung der Jungs sind solche Spiele ganz wichtig.“
DIE SZENE DES SPIELS
Das Tor, das die Partie entschied, fiel ein wenig aus dem Nichts, denn eigentlich hatte die TSG nach dem Offenbacher Platzverweis gerade erst Morgenluft gewittert und versucht, die Weichen auf Heimsieg zu stellen. Doch am Ende gewinnen die Gäste wie schon unter der Woche in Bahlingen mit 2:1 nach 0:1-Rückstand.
DIE ZAHL DES SPIELS
2 – Der zweite Heimsieg – und damit der zweite Sieg gegen Offenbach – war diesmal wirklich drin, aber am Ende kassierte die TSG doch noch zwei Gegentreffer – wie im Übrigen in jedem der drei bisherigen Heimspiele (1:2 gegen Aalen, 3:2 gegen Bahlingen, 1:2 gegen Offenbach).
DAS STENOGRAMM
TSG 1899 Hoffenheim II – Offenbacher FC Kickers 1:2 (1:0)
Hoffenheim: Drljača – Görlich (6. Lengle), Chana, Fennell, Beyreuther (85. Tubluk) – Szarka – Baumgartner (85. Ferdinand), Alberico – Ekene, Ludwig – Linsbichler. Trainer: Wildersinn.
Offenbach: Draband – Schikora, Lovric, Pezzoni, Marcos – Campagna, Weil (21. Garic) – Vetter, Rodas (64. Ikpide) – Reinhard, Daghfous. Trainer: Steuernagel.
Tore: 1:0 Linsbichler (14.), 1:1 Daghfous (58.), 1:2 Lovric (81.). Zuschauer: 1350. Schiedsrichter: Luca Schlosser (Montabaur). Karten: Rot für Pezzoni (59., Notbremse). Gelb für Lengle / Lovric, Rodas, Daghfous, Steuernagel.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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