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Drei Fragen zur Wärmedämmung

26. Oktober 2016 | Das Neueste, Verbraucherinformationen

(zg) Von der Dämmstrategie bis zu den Kosten, vom Schimmelrisiko bis hin zum Umweltschutz. Das Thema Wärmedämmung wirft bei Hauseigentümern viele Fragen auf. Aus Sicht der Verbraucherzentrale ist klar: Wer langfristig Energiekosten sparen möchte, kommt oft um eine nachträgliche Wärmedämmung von Wänden und Dach nicht herum. Jochen Schneider, Energieberater der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, erläutert wichtige Fakten zum Wärmeschutz.

Mit welchen Maßnahmen kann Heizenergie am effektivsten eingespart werden?

Jochen Schneider: Die Dämmstrategie ist von Haus zu Haus unterschiedlich, denn jedes Haus hat andere Stellen, an denen viel Heizenergie verloren geht. Vor jeder Dämmarbeit sollte man daher nach diesen Schwachstellen suchen. Helfen kann dabei ein Energieberater der Verbraucherzentrale. Besonders wirtschaftlich sind Dämmarbeiten, wenn sie im Rahmen von ohnehin anstehenden Sanierungsmaßnahmen eingeplant werden, beispielsweise wenn das Haus neu gestrichen oder das Dach neu gedeckt werden soll.

Ist die Dämmung des Hauses ökologisch sinnvoll?

Jochen Schneider: Da ein Dämmstoff spätestens in zwei Jahren mehr Energie einspart als für die Herstellung eingesetzt wurde, ist die Dämmung auf jeden Fall sinnvoll. Bei Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen ist die Energiebilanz noch besser. Kritisch zu sehen sind bestimmte Inhaltsstoffe wie beispielsweise das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD), welches seit mehreren Jahrzehnten für expandierte Polystyrolplatten (EPS) verwendet wird. Da hierfür ein weltweites Herstellungsverbot gilt, ist die Verwendung von HBCD in Dämmmaterialien nur noch bis 21.08.2017 zugelassen. Jedoch gibt es eine große Anzahl an Alternativen: Neben mineralischen und kunststoffbasierten Materialien steht eine breite Palette von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel Flachs, Zellulose oder Schafwolle zur Auswahl. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale hilft bei der Wahl der geeigneten Dämmstoffe.

Anzeige SwopperSchützt Dämmung wirklich vor Schimmelbefall – oder wird das Problem damit verschärft?

Jochen Schneider: Schimmelbefall wird gelegentlich mit der Dämmung eines Hauses in Verbindung gebracht. Das Gegenteil ist jedoch richtig: Gerade wer Schimmelprobleme hat, sollte sein Haus gut dämmen. Denn Schimmel entsteht vor allem dann, wenn feuchtwarme Luft auf kalte Bauteile trifft. Die Innenwände eines gedämmten Hauses sind aber deutlich wärmer als die eines ungedämmten – der Schimmel hat also schlechte Chancen.

Im Rahmen der Aktion „Wärmedämmung lohnt sich doch“ können sich Verbraucher kostenlos zum Wärmeschutz beraten lassen. Ratsuchende erfahren unter anderem, ob eine nachträgliche Dämmung in Frage kommt und welche Details bei der Umsetzung zu beachten sind. Verbraucher erhalten zudem eine erste Einschätzung zu den Kosten und der Höhe der Energieeinsparung. Bis zum 30. November 2016 können Verbraucher auf der Internetseite www.verbraucherzentrale-energieberatung.deeinen Gutschein für eine kostenlose Beratung herunterladen und einen Termin vereinbaren.

Bei Fragen zur Aktion und zum Thema Wärmedämmung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder in einem persönlichen Beratungsgespräch. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell auf die Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnitten. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Quelle: Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.

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