Vorhaben in Östringen, Kraichtal und Sulzfeld erhalten Unterstützung durch LEADER
(zg) Für die Jahre 2015 bis 2020 wurde der Kraichgau als LEADER-Förderregion ausgewählt. Diese Zeit neigt sich nun dem Ende, die Fördergelder sind fast alle verteilt. Anfang Mai machte das Ministerium für Ländlichen Raum Kassensturz und gab die Restmittel an die Regionen weiter. Bis Anfang Juni konnten Bewerbungen eingereicht werden, nun ist die Förderauswahl gefallen. Die Förderauswahl konnte aufgrund der Kontaktbeschränkungen diesmal nicht auf einer Präsenzsitzung gefällt werden. Als Ersatzverfahren traf sich der 7-köpfige Vereinsvorstand mit viel Abstand Mitte Juni in Malsch und nahm eine Vorbewertung der Vorhaben vor. Bewertet werden unter anderem welche sozialen und ökologischen Auswirkungen das Vorhaben hat, welche nachhaltigen Zwecke es verfolgt und wie viele Menschen von dem Vorhaben profitieren. Diese umfangreiche Vorbewertung wurde den 31 Mitgliedern des Auswahlgremiums zugesendet, die vom heimischen Schreibtisch aus eine eigene Einschätzung vornahmen. Allen drei Bewerbungen wurde am Ende ein regionales Interesse bescheinigt, so dass diese nun die Gelder bei den Landesstellen beantragen dürfen. Insgesamt erhalten die drei Projektträger Fördergelder in Höhe von fast 300.000 EUR. Die ausgewählten Vorhaben sind:
In Östringen entsteht in der Leo-Fall-Straße ein Mehrgenerationenplatz. Der dortige Spielplatz wird umgebaut. Das Planungskonzept sieht einen multifunktional nutzbaren zentralen Bereich als Kommunikationszentrum vor. Er ist mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet, an denen sich alle Altersgruppen treffen können. An dieses Zentrum schließen sich Aktivbereiche für Jung bis Alt an. In die Gestaltung flossen Ideen aus der Kinder- und Jugendbeteiligung ein.
In Sulzfeld erhält der Bürgerbahnhof die lang gewünschten Nachbildungen der historischen Fensterläden. Der alte Bahnhof, der von einer Bürgergenossenschaft mit viel ehrenamtlichem Engagement aufwendig saniert wurde und nun für Veranstaltungen und als Büro- und Behandlungsräume genutzt wird, bekommt einen Sonnenschutz. Das denkmalgeschützte Gebäude war in der Vergangenheit an allen Fenstern mit historischen Klappläden ausgestattet. Diese sind nicht mehr erhalten und müssen nun aus Holz nachgebildet werden.
In Kraichtal wird ein Komposthof erweitert und kundenfreundlicher modernisiert. Die Verkaufshallen für Humusdünger, Komposterde, Rasenerde, Blumenerde und Substrate werden mit neuen Außen- und Innenwänden ausgestattet und die Verkaufsfläche erweitert. Eine neue Absackanlage soll Kundenwünsche noch besser erfüllen und ein Parkplatz die Anfahrt erleichtern. Das Unternehmen trägt mit seiner Produktpalette zu einem regionalen Kreislauf sowie dem Klima- und Ressourcenschutz bei. Der Kompost, erzeugt aus heimischem Grünschnitt, schafft wertvollen Dünger, der dafür sorgt, dass die Bodenfruchtbarkeit auf klimafreundliche Art nachhaltig erhalten bleibt.
Mit dem Aufruf konnten nicht alle Fördergelder verteilt werden. Daher werden die weiteren Mittel nun wieder freigegeben und zentral durch das Land verteilt. Weitere Bewerbungen für das Förderprogramm LEADER nimmt die LEADER-Geschäftsstelle jeweils zum 07. eines jeden Monats an. Eingereicht werden müssen das Bewerbungsformular (anzufordern bei der LEADER-Geschäftsstelle), Planungsunterlagen, Genehmigungen, eine genaue Kostenkalkulation und drei Angebote je auszuführender Leistung. Eingereicht werden können investive Vorhaben (z.B. Bauvorhaben), die eine Stärkung der Lebens- oder Arbeitsverhältnisse oder des Tourismus im Kraichgau im Fokus haben. Wichtig: Es dürfen noch keine Aufträge erteilt worden sein! Sollte das Vorhaben ausgewählt werden, übernimmt das LEADERFörderprogramm bei kommunalen Vorhaben 60% und bei privaten Vorhaben 40% der Nettokosten.
Quelle: Dorothee Wagner