Zuhause eine Macht. Die TSG 1899 Hoffenheim hat gegen den Herforder SV ihren dritten Heimsieg nacheinander gefeiert. Beim 3:0 (1:0)-Erfolg ging die Mannschaft von Cheftrainer Jürgen Ehrmann als verdienter Sieger vom Platz. Die Tore erzielten Anne Fühner mit einem Doppelpack und Stephanie Breitner per Freistoß.
Taktik & Personal:
Aufgrund der schweren Verletzung von Katharina Kiel war das Trainerteam zu einer Umstellung in der Startformation gezwungen. Anne Fühner rutschte unter die ersten Elf und feierte damit ihr Startelfdebüt in dieser Saison. Das blieb aber die einzige Veränderung, lediglich auf den einzelnen Positionen gab es Verschiebungen. Wie zuletzt hütete Martina Tufekovic das Tor der TSG. In der Viererkette begannen Lena Weiss – auf der rechten Seite -, Kristin Demann und Tamar Dongus in der Innenverteidigung, Leonie Pankratz durfte nach dem Ausfall Kiels wieder auf ihrer angestammten Position auf der linken Abwehrseite ran.
Stephanie Breitner und Fabienne Dongus zogen die Fäden im zentralen Mittelfeld auf den beiden Sechserpositionen – Breitner mit dem defensiveren, Dongus mit dem offensiveren Part. Fühner gab ihr Startelfdebüt auf der rechten Mittefeldseite, Sabine Stoller spielte links. In der Spitze agierten Martina Moser und Dóra Zeller.
Die TSG richtete sich von Beginn an sehr offensiv aus, übernahm das Spielgeschehen, der Ball lief direkt und schnell, der Aufsteiger hatte meist das Nachsehen, fand aber seine Kompaktheit und machte die Räume eng. Die TSG fand aber immer wieder eine Lücke, nur die Genauigkeit beim letzten Ball fehlte das eine oder andere Mal. Aber auch das bekam Hoffenheim in den Griff.
Der Spielfilm:
2. Minute: Flotter Start der TSG. Moser über die rechte Seite und mit der guten, scharfen Hereingabe in die Mitte. Stoller verpasst knapp.
19. Minute: 1:0 TSG! Starker Angriff, der von Fabienne Dongus mit einem Pass in die Schnittstelle der Herforder Abwehr eingeleitet wird. Stoller behält den Überblick, sieht die mitgelaufene Fühner und die trifft unbedrängt und aus fünf Metern zur verdienten Führung.
34. Minute: Wieder überlegt und klug gespielt von Stoller. Von der Grundlinie legt sie in den Rückraum ab. Dort lauert Fabienne Dongus, die den Ball aber nicht richtig trifft. Gute Chance, aber vorbei.
46. Minute: Blitzstart in die zweite Halbzeit. 2:0. Breitner per Freistoß. Direkt. Flach ins Torwarteck.
49. Minute: Jetzt läuft’s. 3:0. Flanke von links, Moser verpasst per Kopf, aber am langen Pfosten lauert Fühner. Zweites Tor.
65. Minute: Fühner hat vor dem Tor Blut geleckt. Sie versucht es jetzt aus der zweiten Reihe. Mit ihrem schwächeren linken Fuß geht der Ball aber dann doch einige Meter am Tor vorbei.
68. Minute: Wird das ein Assist für Martina Tufekovic? Ihr Abschlag erreicht Martina Moser in der Spitze, die ist schnell, aber leider springt ihr der Ball einen Tick zu weit nach vorne weg. Herfords Torhüterin Laura Giuliani passt auf und klärt.
72. Minute: Torannäherung der Gäste. Die eingewechselte Rojas kommt im 16er zum Abschluss, wird von Lena Weiss aber noch entscheidend gestört, so dass der Abschluss keine Probleme für Tufekovic darstellt.
80. Minute: Guter Angriff über die rechte Seite. Die eingewechselte Lina Bürger legt auf Weiss ab, dessen Flanke den Kopf von Silvana Chojnowski findet. Der Ball landet aber auf dem Tornetz.
84. Minute: Fast das 4:0. Theresa Betz mit der Vorlage für Pankratz, die mit ihrem starken Linken aus spitzem Winkel zum Abschluss kommt. Giuliani ist da und pariert.
87. Minute: Riesenchance für Stoller. Bürger mit Übersicht und perfektem Timing: macht ein paar Meter, legt quer auf Stoller ab, die freie Schussbahn hat, aber Herfords Keeperin genau in die Arme schießt.
90. Minute: Mittlerweile könnte die TSG noch deutlich höher führen, aber der Ball will nicht mehr ins Tor. Chojnowski macht nach Zuspiel von Betz alles richtig, lässt ihre Gegenspielerin mit einem Haken stehen und zielt aufs kurze Eck. Um Haaresbreite vorbei.
Die Szene/Spielerin des Spiels: Anne Fühner
Zwei Mal langer Pfosten, zwei Mal durchgelaufen, zwei Tore. Das Startelfdebüt von Anne Fühner hätte nicht besser laufen können. Die 19-Jährige machte auf der rechten Mittelfeldseite viel richtig, war in der Offensive präsent und stand beim ersten und beim dritten TSG-Tor goldrichtig. Ein Auftritt, mit dem Fühner beim Trainerteam einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben dürfte. Bei ihrer Auswechslung in der 70. Minute bekam sie auch ihren verdienten Applaus.
Die Zahl des Spiels: 9
Manchmal werden kleine Träumereien doch wahr. Vor dem Spiel hatte Jürgen Ehrmann überlegt, wie schön es wäre, ein ordenliches Polster auf die Abstiegsplätze zu haben. Sein Wunsch wurde wahr. Auf Platz sieben liegt die TSG nach acht Spieltagen nun neun Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. „Das ist ein wunderbares Polster“, freute sich der Coach, bevor er gleich darauf warnte: „Wir können uns darauf natürlich nicht ausruhen, aber es tut einfach gut.“
Die Trainerstimmen:
Jürgen Ehrmann:
Für das Trainerteam war es heute sehr schön zu sehen, wie die Trainingsinhalte im Spiel umgesetzt wurden. Vom Spielaufbau her war es heute unser bestes Spiel – mit kurzen Pässen und Spielverlagerung. Im letzten Platzdrittel waren wir noch etwas zu ungenau. Nach der Pause wollten wir unbedingt nachlegen und das ist uns sehr gut gelungen. Hintenheraus wäre mit mehr Konsequenz sogar noch ein höheres Ergebnis drin gewesen. Aber wir sind auch so richtig froh.
Jürgen Prüfer (Herforder SV):
Wir sind mit anderen Erwartungen her gekommen. Haben es wieder mal nicht hingekriegt, unter drei Gegentoren zu bleiben und selbst so durchschlagskräftig zu sein, dass es für einen Punkt oder mehr reicht. Wir machen zu viele einfache Fehler, wollten nach der Pause nochmal mehr für die Offensive tun, bekommen dann aber gleich das zweite und dritte Gegentor. Heute hat Hoffenheim absolut verdient gewonnen.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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