Die TSG bleibt auch im siebten Spiel der Saison ungeschlagen. Bei Traumwetter setzte sich die Mannschaft von Markus Gisdol in der mit 30.000 Zuschauern gefüllten WIRSOL Rhein-Neckar-Arena mit 2:1 gegen Schalke 04 durch. Tarik Elyounoussi und Adam Szalai trafen noch vor der Pause. Klaas-Jan Huntelaar erzielte den späten Anschlusstreffer für die Gäste.
Taktik und Personal:
Die TSG ist nach sechs Bundesliga-Spielen ungeschlagen – für Markus Gisdol gibt es also wenig Gründe, große Veränderungen einzuleiten. Getreu dem Motto: Never change a team, das nicht verliert. Oder so ähnlich. So gab es im Vergleich zur Partie in Mainz lediglich eine Änderung. Adam Szalai ersetzte Anthony Modeste im Sturmzentrum. Ansonsten blieb alles beim Alten. Andreas Beck, Niklas Süle, Tobias Strobl und Sebastian Rudy bildeten die Viererkette, Pirmin Schweger und Eugen Polanski machten auf der Doppelsechs dicht und davor wirbelte die Dreierreihe mit Kevin Volland, Roberto Firmino und Tarik Elyounoussi.
Dabei zeigte sich die TSG taktisch wieder sehr flexibel. Offensiv agierte das Team im 4-2-3-1, defensiv wurde auf 4-4-2 umgestellt. Dabei ließen sich Volland und Elyounoussi neben die Sechser fallen, während Firmino in vorderester Front Szalai unterstützte.
Der Spielfilm:
2. Minute: Volland bekommt das Leder nahe der rechten Eckfahne, lässt Fuchs stehen, dringt in den Strafraum ein und zieht aus 13 Metern ab. Fährmann ist zur Stelle. Der Keeper muss aber auch sicher halten, denn Szalai hat nur auf den Abpraller gewartet.
11. Minute: Das Bein von Ralf Fährmann verhindert die TSG-Führung. Volland hatte Szalai halbrechts im Strafraum bedient und der Ungar zieht sofort mit rechts ab. Da fehlt sooo wenig.
13. Minute: Es rappelt im Schalker Tor!!! Und wer war es? Tariiiiik Elyounoussi. Unser Norweger hat einen Lauf. Sein viertes Tor in der laufenden Saison. Volland schickt Firmino in die Gasse, der nimmt halbrechts den Kopf hoch und sieht Elyounoussi. Rechter Fuß, fünf Meter, leichte Aufgabe – drin. Einfach, direkt, schön!
22. Minute: Zucker. Zucker, dieser Pass von Sebastian Rudy. Von hinten rechts flach bis in die Spitze. Drei Schalker Ketten können nur zuschauen. Firmino legt sich den Ball auf den linken Fuß und schlenzt ihn auf die lange Ecke. Fährmann ist da.
25. Minute: Das kann es doch sein. Volland hebt den Ball im Strafraum auf ganz engem Raum zu Szalai, der mit links aus vier Metern zum Abschluss kommt. Im letzten Moment stochert ein Schalker Bein dazwischen. Dennoch: richtig stark gespielt.
27. Minute: Die TSG spielt hier unglaublich nach vorne. Chancen im Minutentakt. Diesmal zaubert Szalai das Leder mit der Hacke zu Firmino. Der schlenzt aus 15 Metern mit rechts – ganz knapp am langen Pfosten vorbei.
29. Minute: Firmino, Szalai – drin. 2:0 für die TSG. Der Offensivrausch wird belohnt. Der TSG-Stürmer steht in der Schnittstelle der Abwehr völlig frei, nimmt den Ball mit und zieht mit rechts aus 16 Metern ab. Fährmann dran – umsonst.
36. Minute: Der nächste Zauberpass von Sebastian Rudy. Wieder über rechts, wieder direkt in die Spitze. Diesmal als Flugball auf den startenden Szalai. Der sieht in der Mitte Firmino. Unser Brasilianer kommt im Vollsprint an, hält den rechten Schlappen rein, aber scheitert an Fährmann. Das dritte Tor liegt in der Luft.
53. Minute: Szalai grätscht in der eigenen Hälfte und erobert das Leder. Kapitän Andreas Beck setzt dann zum 60-Meter-Sprint über die linke Seite ein und flankt an den zweiten Pfosten. Dort rutscht Firmino in den Ball. Er kann das Leder aber nicht mehr Richtung Tor lenken. Trotzdem: stark von der TSG.
58. Minute: Elyounoussi, Szalai und Firmino sorgen für Chaos im Schalker Strafraum. Der Ball bleibt gefährlich und bleibt gefährlich. Letztlich tropft er 50 Zentimeter vor der Linie auf, ehe ein Schalker klären kann.
74. Minute: Fährmann rettet Schalke gegen Schipplocks linken Hammer. Aus 17 Metern hält der eingewechselte Stürmer einfach mal massiv drauf. Der Schalke-Keeper fliegt und lenkt das Leder zur Ecke ab.
76. Minute: Matip foult Schipplock und sieht dafür Gelb. Es ist seine zweite Verwarnung des Tages. Der Innenverteidiger muss vorzeitig duschen. Schalke nur noch zu zehnt.
76. Minute: Rudy gibt den Freistoß zur Mitte und findet Elyounoussi, der in der Nähe des Elfmeterpunktes völlig allein steht. Vergessen von der Schalker Verteidigung. Sein wuchtiger Kopfball geht aber einen Meter am rechten Pfosten vorbei. Das muss die Entscheidung sein.
78. Minute: Schipplock vs. Fährmann – das Privatduell geht in die nächste Runde. Diesmal zieht der TSG-Stürmer aus 13 Metern halbrechter Position ab. Der Keeper klärt wieder zur Ecke.
83. Minute: Huntelaar trifft für den Gast aus Gelsenkirchen. Der Stürmer zieht aus knapp 25 Metern ab und trifft unhaltbar in die linke untere Ecke. Keine Chance für Baumann. Nur noch 2:1 für die TSG. Der Treffer kommt aus dem Nichts.
87. Minute: Wieder Fährmann. Der Schalke-Keeper hält sein Team im Spiel. Diesmal rettet er im Eins-gegen-Eins mit Steven Zuber. Der wurde brilliant von Roberto Firmino freigespielt. Da fehlt zum ersten Liga-Tor des Neuzugangs nicht viel. Wirklich nicht viel.
Die Szene des Spiels: Gisdols Team
In der 23. Minute wurde Oliver Baumann kurz behandelt. Markus Gisdol rief alle Spieler, die auch nur irgendwie in der Nähe der Coaching Zone waren, zu sich. Neben einem Schluck Wasser gab es Anweisungen vom Chefcoach. Unmissverständlich. Gisdol sprach mit Händen und Füßen. Der Trainer lebt das Engagement und die Emotion vor, die Mannschaft folgt. Bedingungslos.
Die Zahl des Spiels: 8
Sieben Bundesliga-Spiele hat die TSG in dieser Spielzeit absolviert. Niederlagen? Fehlanzeige! Das letzte Spiel der vergangenen Saison gewann Hoffe zudem zuhause gegen Braunschweig. 7+1 macht – nach intensivem Addieren mit den Fingern – 8. Das bedeutet für die TSG: Einstellung des Vereinsrekords. Acht Spiele nacheinander ohne Niederlage gab es zuvor erst einmal in der Klubgeschichte. Von April bis September 2010.
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Bilder: Hans Joachim Janik
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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