JÜRGEN EHRMANN ÜBER…
den Gegner:
Bayern ist das Maß aller Dinge in der Allianz Frauen-Bundesliga. Sie haben bereits jetzt neun Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Wolfsburg. Was sie so stark macht? Das Spiel gegen den Ball ist extrem gut. Ständig werden die Gegner schon früh im Mittelfeld zu Fehlern gezwungen und damit Ballverluste erzeugt. Dahinter steht eine 3er-Abwehrkette, die verdammt schwer auszuspielen ist. Die individuelle Klasse auf den einzelnen Positionen ist in Spielen, in denen es eng zugeht, oft der ausschlaggebende Punkt und macht den Unterschied aus.
Der FCB hat zahlreiche Topspielerinnen. Für mich ist aber Melanie Behringer eine der wichtigsten Spielerinnen im Team. Sie gibt den Rhythmus vor, ist die Verbindung zwischen Angriff und Abwehr und kann ein Spiel lesen. Dazu kommen ihre gefährlichen Standards.
das Personal:
Wenn alles gut läuft, sind Stephanie Breitner und Martina Tufekovic am Sonntag wieder dabei. Ein Einsatz von Beginn an kommt für Tufekovic aber noch zu früh, weshalb wir wieder mit Friederike Abt im Tor starten werden. Weiterhin verzichten müssen wir auf Silvana Chojnowski, Judith Steinert, Isabella Hartig und Lena Weiss.
die sportliche Situation I:
Gegen einen Gegner wie die Bayern brauchen wir auf jeden Fall Selbstvertrauen in unsere eigenen Stärken sowie Mut und Wille, eigene Angriffe zu starten. Wir müssen darauf achten, wenige Fehler im Aufbauspiel zu machen und die Räume in der eigenen Defensive eng zu machen, um den Bayern so wenig Raum wie möglich für ihr Kombinationsspiel zu lassen. Allerdings sind die Münchnerinnen in ihrem Offensivspiel sehr variabel. Deshalb müssen wir auch bei langen Bällen hinter unsere Abwehrreihen wachsam sein. Wir müssen uns auf viel Laufarbeit und hohe Konzentration einstellen, um den FCB von unserem Tor fernzuhalten und auch selbst was für das Spiel zu tun.
die sportliche Situation II:
Nach dem Sieg in Bremen haben wir 15 Punkte und können den Bayern ohne eigenen Druck einen guten Kampf bieten. Wir hoffen dabei auch auf unsere Zuschauer, die immer hinter uns stehen und die wir auch am Sonntag wieder brauchen. Es ist für die Mädels enorm wichtig, positiven Zuspruch von den Rängen zu bekommen.
DIE BISHERIGEN DUELLE:
Zwar konnte auch die TSG die Bayern im vergangenen Jahr nicht bezwingen, aber sie ist der letzte Verein, der gegen die Münchnerinnen überhaupt gewinnen konnte. In der Saison 2013/14 sicherte sich Hoffenheim mit einem 3:2-Sieg in München den Klassenerhalt. In der vergangenen Saison verlor Ehrmanns Elf zweimal – 0:3 in München und 1:2 im Dietmar-Hopp-Stadion.
DIE FORM DES GEGNERS:
Es ist schlichtweg beeindruckend, wie sich die Bayern in der vergangenen Spielzeit und auch in dieser präsentieren. Lange Zeit waren sie die Nummer vier der Liga, aber mittlerweile haben sie alle Teams überholt. Auch Frankfurt, Potsdam und Wolfsburg. Wie bei den Männern sind auch die FCB-Frauen das Maß aller Dinge. Seit – saisonübergreifend – 34 Spieltagen musste die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Wörle keine Niederlage mehr einstecken. Am fünften Spieltag dieser Saison musste der amtierende Deutsche Meister zum letzten Mal Punkte liegen lassen – beim 1:1 in Jena. Ansonsten gab es nur Siege und erst drei Gegentore. Aber zwei Dinge sollten der TSG Mut machen. Die Ehrmann-Truppe ist die letzte Mannschaft, die die Bayern schlagen konnte. Und am Mittwoch im DFB-Pokal tat sich München gegen Werder Bremen schwer, zog erst mit Hilfe der Nachspielzeit ins Halbfinale ein.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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