Palliativeinheit der GRN-Klinik Sinsheim freut sich über ersten Platz bei internationalem Fotowettbewerb / Tag der offenen Tür am 20. Juli
(zg) Die Palliativeinheit der GRN-Klinik Sinsheim hat mit ihrem Siegerbild beim Fotowettbewerb zum Thema „New Images of Palliative Care“ beim 16. Weltkongress der European Association for Palliative Care (EAPC) in Berlin unerwartete Aufmerksamkeit erhalten: Einer schwerkranken Patientin hatten Pflegepersonal und Physiotherapeutin den letzten Wunsch erfüllt, ihr am Sterbebett eine gut zweistündige Begegnung mit ihrem Voltigierpferd ermöglicht und den bewegenden Moment mit einer Kamera festgehalten. Der Ort: Der „Freisitz“ vor der Station, der 2017 durch das Engagement des Fördervereins „Initiative Palliativversorgung Sinsheim e.V.“ realisiert werden konnte und seitdem auch bettlägerigen Patienten zur Verfügung steht. Die über 3.000 Delegierten aus der ganzen Welt entschieden sich bei dem Kongress mit überwältigender Mehrheit für das Sinsheimer Bild. Der Erfolg wurde komplettiert mit einem zweiten Foto, das eingereicht wurde. Es zeigt den „Freisitz“ mit schwerkranken Patienten in ihren Betten. In der Abstimmung kam dieses Bild unter die Top12.
Stationsleiterin Sabine Wohlgemuth freute sich zusammen mit ihrem Team über die beiden Top-Platzierungen. Immerhin setzte man sich bei dem Fotowettbewerb weltweit gegen rund 100 eingereichte Fotos durch. „Damit haben wir wirklich nicht gerechnet“, so Sabine Wohlgemuth. Oberärztin Dr. Damaris Köhler ergänzt: „Diese Auszeichnung ist eine Bestätigung für die Arbeit des ganzen Teams.“ In Sinsheim zieht ein hochqualifiziertes Team aus Fachpflegekräften, Fachärzten und -ärztinnen mit Palliativzusatzausbildung sowie Fachkräften aus verschiedenen Bereichen, wie etwa Physiotherapie, Musiktherapie, Sozialarbeit, Psychoonkologie und Seelsorge an einem Strang, um die Lebensqualität der schwerstkranken Patienten zu verbessern. Die stationäre Palliativ-Versorgung ist außerdem sehr eng mit dem PalliativeCareTeam Kraichgau vernetzt, das die ambulante Behandlung von Patienten unterstützt.
In der Tat: Die Beschwerden und belastenden Symptome von schwerkranken Patienten, die an einer nicht mehr heilbaren Krankheit leiden, können in vielen Fällen durch sorgfältige Palliativpflege und Palliativmedizin gelindert werden. „Die Lebensqualität kann verbessert werden, selbst wenn eine Heilung der ursprünglichen Krankheit nicht mehr möglich ist“, weiß Dr. Köhler. „Die Belastungen durch die Erkrankung, die für Patienten und ihre Angehörigen oft schwer zu ertragen sind, können durch eine gut abgesprochene, zielgerichtete Unterstützung häufig gut gelindert werden. Dies alles zu ermöglichen, ist zentrales Ziel unserer Palliativversorgung.“ Ebenso wichtig, das Umfeld: Die Patientenzimmer der Sinsheimer Palliativeinheit mit ihren sechs Betten auf der Station S5 sind freundlich und hell eingerichtet. Neben dem „Freisitz“ gibt es zusätzlich einen Aufenthaltsbereich mit der Möglichkeit, kleine Mahlzeiten zuzubereiten, Gesprächs- und Therapiezimmer sowie einen Balkon. „Angehörige sind jederzeit willkommen. Sie können bei Bedarf auch gern rund um die Uhr den Patienten begleiten und auf der Station übernachten“, betont Sabine Wohlgemuth, die sich gemeinsam mit der ganzen Station in den kommenden Tagen auf den „Tag der offenen Tür“ der Palliativeinheit am Samstag, 20. Juli 2019, vorbereitet. Unter anderem wird dann der Medizinjournalist Felix Hütten Auszüge aus seinem aktuell im Hanser Verlag erschienenen Buch „Sterben lernen. Das Buch für den Abschied“ lesen.
Quelle: Stefanie Müller