Die Badische Landesbühne zeigte am Sonntag Erich Kästners Erfolgsroman Emil und die Detektive in einer Inszenierung von Joerg Bitterich. Eine gewohnt sehr gute unterhaltsame Inszenierung, die Jung und Alt zu begeistern weiss. Ein Besuch einer Aufführung der Badischen Landesbühne lohnte sich auch dieses Mal wieder.
Der zwölfjährige Emil Tischbein soll in den großen Ferien für eine Woche zu seiner Großmutter nach Berlin fahren. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zu Unterstüzung der alten Dame mitgegeben. 140 Mark-das ist viel Geld , vor allem, wenn man wie Emil und seine Mutter mit dem Nötigsten auskommen muss. Deshalb nimmt Emil sich vor, ganz besonders gut auf das Geld aufzupassen. Doch ihm gegemüber im Zugabteil sitzt ein gerissener Herr, der Emil, als dieser schläft, das Geld abnimmt. Der Junge wacht gerade noch rechtzeitig auf, um den Herrn türmen zu sehen, und folgt ihm kurzentschlossen auf eigene Faust. Gänzlich fremd in Berlin, würde er sich bestimmt schnell ziemlich alleine fühlen, wären da nicht Gustav mit der Hupe, der superkluge Professor und ein Haufen anderer Kinder, die sich dem kleinen Detektiv anschließen. Zusammen beweisen sie in Erich Kästners Familienstück mit viel Köpfchen und Kameradschaftsgeist, dass Kinder bessere Detektive sein können als so manche Erwachsene.
Emil und die Detektive, das für Menschen ab 6 Jahren geeignet ist, wird inszeniert von Joerg Bitterich, dem Leiter der Kinder- und Jugendtheatersparte der Badischen Landesbühne. Für ihn dreht sich das Stück vor allem um Freundschaft. „Nur weil sie zusammen halten und an ihre gemeinsame Stärke glauben, können Emil und seine Freunde dem Dieb seine Beute wieder abjagen. Mit Berliner Schnauze, einer gehörigen Portion Mut und einem großen Herzen sind sie unschlagbar.“ Bitterichs Inszenierung ist dabei stark beeinflusst vom Entstehungszeitpunkt des Romans, den „goldenen Zwanzigerjahren“. So wird es bunt und lebendig werden, wenn Emils Bande zu Swing-Musik ihre Verfolgungsjagd auf einer Bühne aufnimmt, die von der schrägen Dada-Kunst dieser Epoche inspiriert ist.
Inszenierung: Joerg Bitterich
Bühne/ Kostüme/ Köpfe: Georg Burger
Videoanimationen: Matthias Wulst
Dramaturgie: Larissa Benszuweit
Regieassistenz: Sarah Kranenpoot
Emil Tischbein: Frederik Kienle
Frau Tischbein/ Der kleine Dienstag/ Kassiererin
/ Kommissarin/ Detektivin: Sandra Förster
Grundeis/ Detektiv: Camil Morariu
Gustav mit der Hupe/ Schaffner: Markus Wilharm
Pony Hütchen/ Frau im Zug/ Detektivin: Charlotte Saphire Alten/ Laura Luise Kolbe
Professorin/ Großmutter/ Frau im Zug: Stefanje Meyer
Quelle: Badische Landesbühne