Dr. Albrecht Schütte MdL im Gespräch mit Schulleiter und Konrektor der Eberbacher Gemeinschaftsschule
(zg) Bei einem Treffen an der Eberbacher Gemeinschaftsschule tauschten sich Schulleiter Udo Geilsdörfer und Konrektor Jan Coßmann mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte (CDU) aus. Dabei ging es um das Bildungssystem im Allgemeinen und die wichtige Rolle, die eine Gemeinschaftsschule mit ihrem spezifischen Angebot dabei spielen kann. Bereits als Werkrealschule habe man einen wichtigen Beitrag geleistet, damit junge Menschen für Ausbildungsberufe begeistert werden; dies werde man auch als Gemeinschaftsschule erhalten und weiter ausbauen, erklärte Geilsdörfer zu Beginn. Dazu arbeite man eng mit der Bundesagentur für Arbeit zusammen, damit die Schüler einen Überblick bekämen, welche beruflichen Möglichkeiten es gebe.
Die Berufsorientierung sei ein wichtiger Teil und solle weiter ausgebaut werden. „Ich sehe hier große Synergieeffekte für unsere Schule. Wir brauchen nämlich mehr Ausbildungsberufe“, fuhr der Schulleiter fort. Schütte stimmte zu: „Es ist ein großes Problem, dass der Eindruck vorherrscht, dass nur der Abschluss an einem Gymnasium und ein Studium jungen Menschen eine Zukunft bieten können.“ Das sei nicht nur falsch, sondern auch schlecht für die Wirtschaft, die schließlich auf gute Arbeitskräfte in handwerklichen Berufen angewiesen sei. „Wir empfehlen unseren Schülern ausdrücklich Praktika“, führte Geilsdörfer aus. Nicht nur, weil es den Inhalten des Bildungsplans entspreche, sondern auch, damit die Schüler schon mal einen Fuß in die Tür eines Unternehmens bekämen. „Die Firmen schauen zwar meist auf die Noten, aber, wenn man sich während eines Praktikums schon bewährt hat, steigen die Chancen natürlich“, so der Schulleiter weiter.
Auf Nachfrage des Landtagsabgeordneten bestätigten Geilsdörfer und Coßmann, dass die technischen Fächer auch zukünftig wichtig blieben und wiesen auf den schuleigenen 3D-Drucker hin. Informatik unterrichte man bereits heute und bereite so die jungen Menschen auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vor. Zudem sei man technisch hervorragend ausgestattet, was White-Boards, Beamer, Dokumentenkameras und vieles mehr angehe.
„Mit dem Wechsel zur Gemeinschaftsschule wird das bei den Informationsveranstaltungen endlich auch von den Eltern wahrgenommen“, so der Schulleiter und sein Stellvertreter. Nach wie vor gebe es verschiedene Wahl- und Profilfächer, in denen die Schüler technische Fähigkeiten erwerben und vertiefen könnten, zudem werde Französischunterricht ab der sechsten Klasse angeboten. Über die bereits bestehende Kooperation mit dem Hohenstaufen-Gymnasium freue sich die Gemeinschaftsschule sehr.
„Wir sind sehr froh, dass wir hier in Eberbach diese Möglichkeiten haben. Das Konzept der Gemeinschaftsschule ist für viele der richtige Weg angesichts der sich schnell ändernden Gesellschaft“, betonte Geilsdörfer. Beim Thema Integration habe man gute Erfahrungen gemacht. „Viele der Leistungsträger in den Klassen haben einen Migrationshintergrund“, sagte Geilsdörfer und Coßmann ergänzte: „Ich habe den Eindruck, dass gerade manche Kinder aus dieser Gruppe besonders zu schätzen wissen, dass sie eine Schule besuchen dürfen.“
Hervorragend laufe auch die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern aus Schwarzach. „Auf diese Weise lernen Kinder mit und ohne Behinderung voneinander, dass die Zusammenarbeit ganz normal ist und erhalten so einen neuen Blickwinkel“, so der Konrektor.
Schütte ist es ein Anliegen, dass die Schulen ausreichend Lehrkräfte zugewiesen bekommen. Man sei gut versorgt, war die Antwort. Aber die endgültige Klarheit, wer genau an der Schule unterrichte, erfolge häufig erst nach Schuljahresbeginn. „Solch ein Zustand muss sich auf absolute Ausnahmen beschränken“, waren sich alle einig.
Nach dem Gespräch führten Coßmann und Geilsdörfer den Landtagsabgeordneten durch die verschiedenen Räumlichkeiten der Schule. Dabei wurde der Abgeordnete gleich von einer Gruppe junger Schüler angesprochen, die sich noch an den Vorlesetag an der Grundschule in Eberbach mit dem Abgeordneten vor ca. eineinhalb Jahren erinnerten. Zum Abschluss bedankte sich Schütte herzlich für das interessante Gespräch sowie die neuen Eindrücke und wünschte dem Kollegium alles Gute.
Quelle: Christine Nahrgang