(zg) Der Mann hat Visionen: ein eigenes Netz für Wasserstoff, das Windflauten und dunkle Tage überbrückt. Der Wasserstoff wird hergestellt durch Elektrolyse von Wasser mit dem Stromüberschuss sonniger, windiger Tage. Außerdem die Umwandlung von Wasserstoff und Kohlendioxid in Methan, das in das Erdgasnetz eingespeist und dort gespeichert werden kann. Methan hat bei gleicher Menge und Druck das dreifache Energiespeichervermögen wie Wasserstoff und kann damit im Winter leicht zwei Monate den Ausfall anderer regenerativer Energiequellen überbrücken. Und: diese Vision wird wahr. Im brandenburgischen Prenzlau ist bereits das weltweit erste Wasserstoff-Hybridkraftwerk als Prototyp ans Netz gegangen, weitere sind in Planung.
Schon 1990 war Harald Grendus, Galvaniseur und Verfahrenschemiker, seiner Zeit voraus mit dem Kauf einer Solarzelle, einen Viertel Quadratmeter groß, zu Versuchszwecken. Das damals für den stolzen Preis von 550 D-Mark erworbene Modul ist „Made in Japan“ -leider haben die Japaner trotz zunächst technischer Weitsicht dann aufs falsche Pferd -die Atomkraft- gesetzt, so der Referent.
In seinem interessanten Vortrag, zu dem der Sinsheimer Ortsverband Bündnis90/Die Grünen eingeladen hatte, erläuterte Grendus alles zum Thema Wasserstoff und Methan als Energieträger. Es kamen sowohl chemische und physikalische, als auch ökologische und ökonomische Aspekte ausführlich zur Sprache. Im Anschluss gab es eine lebhafte Diskussion, bei der noch offene Fragen geklärt werden konnten.
Quelle: Anja Wirtherle, Bündnis90/Die Grünen, Ortsverband Sinsheim