Baden-Württemberg: Grunderwerbsteueraufkommen auf gut 1,92 Milliarden Euro gestiegen – Stadt- und Landkreise erhielten davon rund 742 Millionen Euro
Das Land Baden-Württemberg hat 2018 nach Angaben des Statistischen Landesamtes 9,7 % mehr Grunderwerbsteuer eingenommen. Das Aufkommen insgesamt erhöhte sich somit auf rund 1,92 Milliarden (Mrd.) Euro (Vorjahr 1,75 Mrd. Euro).
Bei der Grunderwerbsteuer handelt es sich um eine Verkehrssteuer, die fällig wird, wenn die rechtliche (Kauf) oder wirtschaftliche (Verwertungsmöglichkeit) Verfügungsmacht an einem Grundstück erworben wird. Die Steuer beträgt 5,0 % des Grundstückwerts (Kaufpreis).
Die dem Land zustehende Steuer wird im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs nach dem Finanzausgleichsgesetz den Stadt- und Landkreisen nach dem Aufkommen in ihrem Gebiet zu 38,85 % überlassen. Die Stadt- und Landkreise erhielten 2018 anteilig rund 742 Millionen (Mill.) Euro (im Jahr kassenmäßig gebuchte Einnahmen).
Das ist ein Plus zum Vorjahr von fast 10 %. Die Entwicklung der insgesamt den Stadt- und Landkreisen überlassenen Grunderwerbsteuer weicht von der Veränderung des dem Land zustehenden Gesamtaufkommens etwas ab, da die Buchung bei den Stadt- und Landkreisen teilweise zeitversetzt erfolgt.
Die Veränderungsraten in den Regierungsbezirken fallen unterschiedlich aus. Der Regierungsbezirk Stuttgart verzeichnet im Vergleich zu 2017 eine deutliche Steigerung von 20,3 %, der Regierungsbezirk Karlsruhe bleibt quasi unverändert mit einem Minus von 0,1 % und Freiburg weist einen Zuwachs von 9,0 % aus. Im Regierungsbezirk Tübingen ist im Vergleich zu 2017 ein leichtes Plus von 0,6 % zu erkennen.
Die 35 Landkreise verbuchten 2018 rund 539 Mill. Euro, was einem Plus gegenüber dem Vorjahr von gut 10 % entspricht. Die 9 Stadtkreise verzeichnen ebenfalls ein Plus von annähernd 10 % gegenüber 2017 auf rund 203 Mill. Euro.
Die Entwicklung der Einnahmen einzelner Stadt- und Landkreise an der Grunderwerbsteuer 2018 zum Vorjahr verläuft recht unterschiedlich. Die Veränderungsraten reichen bei den Landkreisen von einem Minus von 12,9 % (Landkreis Ravensburg), bis zu einer Steigerung von 48,4 % (Kreis Schwäbisch Hall) und 42,9 % (Neckar-Odenwald-Kreis). Bei den Stadtkreisen weist die Landeshauptstadt Stuttgart das stärkste Plus mit 47,6 % aus, der Stadtkreis Heidelberg hat mit einem Minus von 40,8 % das größte Minus zu verzeichnen, direkt dahinter der Stadtkreis Baden-Baden mit einem Minus von 37,5 %. Im Jahr 2017 hatte Baden-Baden mit einem Plus von 47,7 % allerdings noch den größten Zuwachs im Vergleich zu 2016.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg